Ein Hund, der stark hechelt, von innerer Unruhe geplagt ist und hysterisch kläfft, zeigt Symptome von Stress, sagen Tierärzte. Es sei denn, er ein Hütitüti und sitzt im Kofferraum kurz vorm Training. Da nennt man das Vorfreude, sagte mir zumindest die Besitzerin des Hundes. So einfach ist das.

Der Hund, der da im Kofferraum des SUV vor Freude beinahe kollabierte, hieß „Pepper“ und war ein reinrassiger Aussie in der lustigbunten Farbe „Gen-Defekt*“. Nicht nur ein pfiffiger Lausbub, mit dem die ganze Familie Spaß haben sollte, sondern auch ein senisbler Freund für einsame Stunden. So stand es auf der Internetseite der Züchterin, die die Tierchen „liebevoll und familiär“ so als Hobby züchtete. Und ohne Papiere übers Internet verhökerte. Peppers Vater war der König unter den Showlinien-Aussies und sah ein bisschen aus wie ein explodiertes Sofakissen. Peppers Mutter wiederrum war das Ergebnis einer Liaison zweier Aussies aus dem Freundeskreis der Züchterin und war nicht minder plüschig.

Peppers Frauchen hiess Petra und hatte sich akribisch an das gehalten, was sie so über Hütehunde gelesen hatte. Auslastung körperlicher und geistiger Natür, Frühförderung und Aktivität. Kurz, Pepper hatte einen Tagesablauf wie ein 12-jähriges Mädchen mit größenwahnsinnigen Eltern.

Montags und mittwochs war „Aggi“ angesagt, samstags wurde für die Begleithundeprüfung gebüffelt und sonntags ging’s zum Flyball, weil Pepper so viel Spass an der Action hatte. Außerdem war Petra auf die Idee mit dem Dog Dancing gekommen, aber das machte sie mit Hilfe einer DVD zwischendurch zuhause. Damit der Hund auch geistig gefördert wurde, besaß Pepper sieben unterschiedliche Intelligenzspiele, von denen er drei nahezu perfekt beherrschte. Dazu dann noch die „Basics“ beim Gassigehen, ein bisschen Apportieren, Futter suchen, Fährte lesen und fertig war der Hundealltag.

Das sei nämlich alles wichtig, versicherte mir Frauchen, denn so ein Hütehund sei ein Arbeitstier und müsse entsprechend beschäftigt werden. Und Pepper macht das auch alles prima, ok, das Gekläffe nervt ein bisschen, aber im Forum hat sie gelesen, dass die Aussies so sind. Na dann. Und so stand ich da am Rand des Hundeplatzes und Pepper rannte um mich rum, sprang mich an, kläffte, rannte weiter, kläffte, sprang Frauchen an und kläffte.

Frauchen wiederrum erwiderte Peppers Verhalten mit einem „Sitz“, was Pepper mit einem „Sitz“ quittierte, nur um dann gleich wieder auf Achse zu sein. „Er ist ein bisschen unruhig, findest Du nicht?“ fragte ich Petra vorsichtig und sie erwiderte „Das ist die Vorfreude, weil es gleich los geht.“ Ok, das hatten wir schon.

Nun war Peppers Problem laut seiner Besitzerin, dass er sich nicht ganz so supergut abrufen liess, wenn z.B. Autos, Radfahrer, Jogger, Rehe oder Weinbergschnecken am Horizont auftauchten. Vermutlich, so dachte sie, wäre er nicht ausgelastet. Deshalb wäre er so ein klitzkleines bisschen nervös. Ich schaute Pepper 5 Minuten zu und hatte Kopfschmerzen.

Petras Idee war, dass Pepper ja Schafe hüten könnte, schliesslich wäre er ja ein Hütehund. Und da ich doch ein paar Schäfer kennen würde, hatte sie die Hoffnung, dass ich ihr da „jemanden vermitteln“ könnte, bei dem Pepper an den Schafen arbeiten könnte. Am besten vormittags, da wär sie in der Schule.

Vor meinem geistigen Auge stellte ich mir vor, wie Schäfer Franz einen halben Tag mit seinen Schafen plus Pepper unterwegs wäre und wie lange es wohl dauerte, bis Franz den Hund erschlagen würde. Ich vermutete so in etwa Zwanzig Minuten. Das Problem bei einer Erkenntnis wie dieser ist immer, dass Besitzer solcher Hunde relativ wenig Verständnis dafür haben, wenn man versucht, ihnen zu verstehen zu geben, dass ihr Arbeitstier ein hypernervöses Wrack und kein talentierter Hüte-Profi ist.

Also nutzte ich den gewünschten Vormittagstermin als Vorwand, Petra den vermeindlichen Zweitjob für ihren Hund wieder auszureden. „Vormittags ist der Schäfer am Stall, da langweilt sich der Hund doch nur.“ Wobei etwas Langeweile Pepper nicht schaden würde, aber das stand auf einem anderen Blatt Papier.

Irgendwie tat Petra mir leid. Eine Stunde mit diesem Hund und ich brauchte Beta-Blocker, sie hatte Pepper den ganzen Tag um sich rum, kläffend, fiepend, nervös und ruhelos. Auch tat mir Pepper leid, auch wenn er nervte. Immer unter Strom, immer in Aktion. Armer Hund!

Das Gegenteil von gut gemacht ist häufig gut gemeint. Und gemeint hatte Petra es bestimmt gut, als sie ihren Pepper gleich vom ersten Tag als Welpe förderte und förderte. Und vor lauter Förderung nicht mitbekam, dass sie sich einen kleinen Psycho heranzüchtete, der nie gelernt hatte, wie wichtig Ruhe und Gelassenheit gerade für einen Multitasking-fähigen Hund wie ihn sind.

Aber woher hätte sie es auch wissen sollen? Aus einem der vielen Bücher? Aus dem Forum? Von der Züchterin?

Es hält sich hartnäckig das Märchen von der unbedingten Pflicht, einen Hütehund ständig beschäftigen zu müssen, weil er sonst Neurosen oder dumme Ideen entwickelt. Das man genau diese Neurosen und dummen Ideen mit 24-Stunden-Bespassungsprogramm und undifferenzierter Förderung begünstigt, steht eher im Kleingedruckten. Nein, hast Du einen Hütitüti, dann hast du einen Vollzeitjob!

Mal ganz abgesehen davon, dass auch ein Molosser ein Recht auf artgemäße Beschäftigung hat – sollte Auslastung nicht an Spaß an der Freude stattfinden anstatt zum Selbstzweck?

Wieder stelle ich mir Schäfer Franz vor, wie er bei den acht Wochen alten Welpen seiner Hündin den „Spieltrieb“ fördert und den Schafstall in einen Welpenspielplatz mit Rutsche und Bällebad verwandelt … Öhm, am Arsch die Räuber mit Verlaub! Franz‘ Hunde lernen im ersten Jahr konsequent, Langeweile zu ertragen. Man ist nett zueinander, sonst nix. Frustrationstoleranz heisst das Zauberwort, das haben wir als Kinder automatisch gelernt, wenn wir am Tisch warten mussten, bis Papa in Seelenruhe zuende gegessen hat.

„Wer gelassen bleibt, wenn andere rennen, hat mehr vom Leben und spart sich den Weg zurück!“ So sieht’s aus, Franz!

„Schnell sind die automatisch.“ sagt denn auch der Schäfermeister, der es eher gemütlich mag. Genau wie seine Hunde eher ein „chilliges“ Leben haben. Gut, Zwei bis drei Mal in der Woche wird gehütet. Den Rest der Woche sind die anderen dran. An der Herde sind die Hunde hellwach und voll bei der Sache. Aber nur dann, wenn Franz es will. Die Schafe werden schliesslich nicht vom Laufen fett. Und jemanden beim Essen stören geht schonmal garnicht, der gute Hund schweigt und wartet, während das Schaf frisst und „Mäh“ sagt. Wieder nichts mit der erhofften Action.

Vollzeitbeschäftigung, wie Pepper sie erlebt, sieht anders aus. Und Franz wäre auch verrückt, einen seiner Hunde jeden Tag ohne Pause hüten zu lassen. Schliesslich sind die Tiere seine wichtigsten Arbeitskollegen. „Hast du keinen guten Hund, dann musst Du den Schafen selber hinterher rennen.“ Und da so ein Hund auch nicht jünger wird, muss auch er sich hin und wieder schonen. Die Berufsgenossenschaft nennt sowas Prävention.

Jemand wie Franz versteht die ganze Aufregung um die Hunde nicht. Erzählt man ihm, wie viel Aufwand Petra betreibt, um ihren Pepper glücklich zu machen, zuckt er nur mit den Schultern und sagt etwas sexistisches.

Warum Hütehunde die perfekten Hunde für jeden Zweck sein sollen, ist mir schleierhaft. Egal ob Familie oder Single, ob als sensibler Therapiehund, strahlender Turniersieger oder pfiffiger Begleiter – wenn sonst nix passt, ein Hütehund geht immer, ist immer leichtführig und, achja, natürlich intelligent und lernwillig. So lange er ausgelastet wird, nicht zu vergessen.

Ich habe mich mal in einem Forum geoutet und zugegeben, dass meine Hütehunde hin und wieder mit zu den Schafen kommen dürfen und ansonsten die Aufgabe haben, mich zu begleiten. Jeden Tag, ins Büro, in die Mittagspause, in den Urlaub und abends ins Schlafzimmer. Aber nicht ins Bett.

Ein Sturm der Entrüstung. Mir egal. Meinen Hunden gefällt’s.

 

*Das Merle-Gen ist für die gemerlte Fellfarbe (also Blue Merle, Red Merle oder bei den Altdeutschen Hütehunden „Tiger“ genannt) verantwortlich. Die Verpaarung zweier Tiere, die das Gen in sich tragen, führt häufig zu Behinderungen wie Taubheit, Blindheit oder zu anderen Erbschäden. In Deutschland fällt eine solche Verpaarung unter den Qualzuchtparagraphen, in anderen Ländern ist sie erlaubt, hat aber die selben Auswirkungen.

86 Kommentare
  1. Jella
    Jella sagte:

    Hach ja…da werd ich regelmässig ungläubig angeglubscht, wenn ich sowas in der Hundeschule sage. Und es ist ja nicht nur bei den Hütitütis so, Weimaraner, Deutsch Kurzhaar und Co werden doch auch überlastet statt entspannt und ausgelastet…Danke für den Artikel, den werd ich definitiv weiterempfehlen :-)

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    • Ille
      Ille sagte:

      Nicht zu vergessen die Retriever Rassen… Golden Retriever müssen Jagdtrieb haben dürfen, Dummys hinterherhetzen, sind perfekt geeignet für „Aggi“ und schwimmen am liebsten jeden Tag 2 Stunden…. Achja „nebenbei“ Arbeiten sie als Therapie- oder Behindertenbegleithund, so für die geistige Auslastung. ;)

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  2. Au weia
    Au weia sagte:

    Oh Mann. Genau so jemanden kenn ich, mit genau so einem Hund.
    Der ist allerdings aus einer Arbeitslinie (liegt ja nahe, daher auch die lustig-merlige Modefarbe) und nur deswegen so unterfordert und nervös..;-)

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  3. sabina koehler
    sabina koehler sagte:

    Sehr schön und so wahr…ich habe auch mal in einem forum gewagt die multi Aktivitäten rund um den huetehund zu hinterfragen und schon wollten die meisten Aktivisten nix mehr mit mir zu tun haben. Man wird ja schon für doof gehalten wenn man nicht sämtliche Trainingsmethoden und innovative Zeitvertreibe rund um den Hund kennt. Unsere huetehunde müssen sich in supervisionen, fallbesprechungen, bei stundenlanger Familienhilfe..auch viel langweilen und sind dann auch sehr zuverlässig wenn es ums Islandpferd geht. Der älteste ist schon 14 und er wäre sicher nicht so alt geworden wenn er Tag und Nacht gekreiselt und gesaust wäre. Übertacktet hat man jedes Lebewesen sehr schnell.

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  4. Danny
    Danny sagte:

    Ach, herrlich! „Hütitüti“….

    Nein nein, Auslastung ist wichtig. Weil.. ist so!
    Ich werd auch immer doof angeguckt wenn ich sage: Leute, was haben denn unsere Hunde noch vor ein paar Jahren gemacht? Haben sich die Familienhunde vor 15 Jahren depressiv wegen mangelnder Auslastung von der Brücke gestürzt?

    Ich hab keinen Hüti. Ich hab was Schlimmeres, nen Windigen. Und die müssen ja rennen. Immer. Den ganzen Tag! Mit dem muss ich raus, mindestens 2 Stunden. Besser 4.
    Das weder mein Hund noch ich darauf Lust haben ist egal, der Windige muss doch rennen… Ja, sprinten. Nach dem täglichen 45 Minuten Gassi ist der Hund für 4 Stunden im Tiefschlaf, aber glauben tuts mir keiner… (Weil, siehe oben, ist doch ein Windiger.)

    Ich hab den Blog (das Blog?) nun einmal komplett durch, sehr erfrischend!
    Hier werde ich weiterlesen und auch weiterempfehlen.

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    • Ute R.
      Ute R. sagte:

      Die windigen sind doch keine Ausdauerläufer…wie so manch einer denkt. Das sind Sprinter. Ich habe Windi-Mixe. Draussen Power-Granaten und sobald wir im Haus sind…Profi-Chiller

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      • Danny
        Danny sagte:

        Ja, aber man hat doch als Halter keine Ahnung was man da an der Leine hat… jedenfalls nicht wenn man auf die „Experten“ trifft.
        Ich sag inzwischen auch immer „Nein, der ist ein Usain Bolt. Und der läuft ja auch keinen Marathon.“ dann sieht man förmlich wies Licht im Kopf angeht.

        Mein Hund ist auch meist total unterernährt. Und wird ja sicher auch geschlagen, weil er guckt wies Leiden Christi. Windhund eben. :)
        Mit dem durch die Stadt zu gehen gibt einem wirklich ne Menge Spaß.

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        • Ute R.
          Ute R. sagte:

          Oh ja…da hatte ich auch mal ein Erlebnis. Ich war mit dem Großen (Rauhaarpodi-Mix) fahrradtechnisch in den Weinbergen unterwegs. Da hält eine Frau mit dem Auto neben mir. Die Unterhaltung gestaltete sich so:

          „Sie…ich muss sie mal was fragen. Meine Tochter hat mir erzählt, sie hätte schon öfter eine Frau mit einem dürren, struppigen Hund hier gesehen, der wohl krank sein muss. Sind sie das?“

          „Das ist ein rauhaariger Windhundmischling der bestens im Futter ist. Für seine Art schon fast zu fett, Der Tierarzt hat erst letztens gesagt, der ist topfit. Aber ja…ich bin hier öfter unterwegs.“

          „Naja, ich habe einen solchen Hund noch nie gesehen. Unserer sieht ja ganz anders aus. Das ist ein Golden Retriever. Aber dann ist ja alles in Ordnung.“

          Wir haben uns noch eine Weile sehr nett unterhalten und auch wenn wir uns heute irgendwo treffen bleiben wir für ein Schwätzchen stehen.

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    • Funny
      Funny sagte:

      hach ja…. ich hatte auch mal zwei Windige, Barsoi-Buben, die das Glück hatten, in einem 2.5 ha grossen Grundstück rumzurennen – was sie genau 10 Minuten pro Tag machten, von 18 Uhr bis 18 h 10. Und dann war wieder dösen, gucken, bewachen, schmusen, fressen etc. etc. angesagt.
      Das nur mal dazu….
      Übrigens – wollte ich mit denen ausserhalb des Grundstücks mal Gassi gehen – verständnisloser Blick: „häää? watt will die denn? nöööö – keinen Bock!“

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    • Antje
      Antje sagte:

      danke für den super Beitrag und die gute Stellungnahme!!!
      Ich seh das genauso,bin aber durch die Hundeschulen in meiner Intuition verunsichert worden….hab meinen 2.ten Aussie-Rüden und der erste war super toll.Freundlich,aber entspannt,nie in einer Hundeschule gewesen.Mit dem 2.ten war ich in zweien und das Resultat ist,das er viel nervöser als Nr 1 ist.Werd wieder auf mein Bauchgefühl hören und es wieder wie der Autor des Berichts machen:mein Hund soll mich überall hin begleiten und spazieren gehen-mehr nicht.Frustrations-Toleranz!So weise,der Schäfer Franz.;-)

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  5. Corinna
    Corinna sagte:

    Petra heisst gar nicht Petra, ist eigentlich Kundin bei mir und es gibt sie mindestens 2x .
    Ausserdem ist Pepper kein Rüde, sondern in beiden Fällen eine Hündin, GsD ohne Gendefekt, denn ein Elternteil war kein Aussie.
    Leider wussten beide „Petras“ nicht, dass Hochdrehen und Ballspiele beim Hütitüti den Jagdtrieb fördern können…UPS!

    Ich bin bis heute dankbar, dass ich einen Artikel einer Cattle Dog Züchterin gelesen hatte, BEVOR meine altdeutsche Hütehündin einzog. Die schrieb, dass Hüte-und Treibhunde „Pause machen“ dringend lernen müssen.
    Leider leider erkennen viele Menschen den Unterschied zwischen Aufregung/Sucht/Manipulation und „Freude“ nicht.
    Ich bin ebenfalls in die Falle getappt und sehr froh, das rechtzeitig gemerkt zu haben.
    Heute kann ich mit Recht behaupten, einen zuverlässigen, geistig gesunden und ausgeglichenen Hund zu haben….solange niemand einen Ball wirft…

    Antworten
  6. Claudia Mar
    Claudia Mar sagte:

    Super Artikel gegen die Verkaufsstrategie von Züchtern.
    Das Gebet scheint ja bei Ersthundekäufern und anderen die besser wissen müssten, wie ins Gehirn gebrandet zu sein. Ich hoffe auf große Verbreitung der Hunde wegen. :-)

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  7. Ute R.
    Ute R. sagte:

    Meine beiden drehen auch mal auf. Aber nur wenn wir draußen sind. Im Haus sind sie die geborenen Chiller. Da lobe ich mir dann den Podenco/Podengo-Anteil.

    Was hälst du eigentlich von dieser Ansicht?

    http://friendshipfordogs.wordpress.com/2012/04/13/ruhebedurfnis-wie-viel-schlaf-braucht-der-hund/

    Meinen Hunden kommt das sehr nahe. Solange ich sie bei unseren Spaziergängen physisch so wie auch psychisch ausreichend forder, habe ich die gemütlichsten Hunde im Haus. Und bisher hat mir noch keiner etwas zerstört…geschweige denn Futter gestohlen etc.

    Gut, die Kleine hat in ihrer Eingewöhnungszeit nach dem Einzug etwas Unsinn gemacht. Aber das war nach drei Wochen auch vorbei.

    Grüße aus dem Ländle

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  8. Kawa
    Kawa sagte:

    Vielen Dank für diesen Artikel. Ja natürlich kenne ich auch gleich mehrere Petra`s und peppers.Ich weiß aber auch das man mit einem Hütehund von vorneherein unter Generalverdacht steht ihm nicht gerecht werden zu können. Mein Hund ist jetzt 4 Jahre alt und wenn ich für den Satz „Oh ein Border Collie mit dem müssen sie aber viel machen“ jedes Mal einen Euro bekommen hätte ,könnte ich mir auch die dazu obligatorische Schafherde leisten. Leider habe ich beim Spazierengehen mein Phrasenschwein nie dabei ..Deshalb habe ich auch keine Schafe -und jetzt kommt’s …wir machen zum Ausgleich nicht mal Aggi!Gott sei Dank habe ich eine vernünftige Züchterin die mir von Anfang an eingebläut hat ,das die lieben Kleinen im ersten Jahr nur eins lernen müssen ,nämlich das Wörtchen „Schluss“ verbunden mit der Fähigkeit auch mal Langeweile zu ertragen. Das hat mich zu einem fast schon binären Hund gebracht ,der zwar von 0 auf hundert kommt aber auch genauso schnell wieder zurück zur Tiefenentspannung. Hätte ich diese Züchterin nicht gehabt wer weiß ob ich nicht auch eine „Petra“ geworden wäre. Dazu kommt das Hilfesuchende Menschen dann in Hundevereinen landen ,die den Leuten dann erzählen sie müssen mit dem 9 Monate alten Wiesel unbedingt Hundesport-vorzugsweise Agility machen -damit das liebe Tier auch ausgelastet ist. Für mich ist das ähnlich als würde ich mit dem ADSH Kind Abends nochmal zur Kirmes gehen damit es auch gut schläft.
    Liebe Grüße

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    • Tita
      Tita sagte:

      Mein „Hütitüti“ ist 7 Jahre alt, steht morgens nicht vor dem 3. Weckerklingeln auf – wie Frauchen eben – und am Wochenende wird ausgeschlafen!!! Sie kommt mit ins Büro, zum Einkaufen und ins Restaurant. Meistens bekommt gar niemand mit, dass sie auch da ist! Sieht sie einen Ball, dann ist es allerdings vorbei mit der Gelassenheit, dann kommt der Border Collie zum Vorschein. Täglich eine halbe Stunde rennen und suchen reichen vollkommen aus, effizienter als jeder kilometer- und stundenlanger Spaziergang stupide neben Herrchen an der Leine. Ab und zu noch etwas Trickdogging (ohne Klicker!) und der Hund kann im Zirkus auftreten. Ja, ich könnte auch ein Phrasenschwein füllen und bin sehr froh, dass ich eine super Trainerin hatte, die mir das richtige Maß vermittelt hat.

      Antworten
  9. Ursl
    Ursl sagte:

    So ein ehemaliger Pepper liegt jetzt bei uns daheim rum. Nachdem unsere Trainer ihn von der Vorbesitzerin geholt haben und ihm eingeboingt haben, dass alles jagen und beißen nur weil man nicht mehr aus dem Arbeitsmodus rauskommt sch… ist, führen wir ihn nun weiter in die hohe Kunst der Meditation ein.

    Jetzt ist er einer der chilligsten Hunde, wenn es an den Startpunkt zum Trailen geht, schaltet auf Signal um und arbeitet wie ein Schwein, und – klick – relaxt wieder. Agility wäre echt gruselig mit ihm geworden.
    Aber mal ehrlich der gesunde Menschenverstand sagt einem doch, dass so ein fiependes und hechelndes Tier nicht der normale Freudenzustand sein kann. Selbst als ich noch keine Ahnung von Hütitüts hatte kam mir das befremdlich vor.

    PS: Unserer ist auch so ein Blue-määääääärl, naja, man nimmt halt was man kriegt ;)

    Antworten
    • Normen
      Normen sagte:

      Ich habe auch zwei „Tiger“, ist ja auch nichts gegen die Hunde. Man muss es halt nur wissen, wenn man züchten will. Und erstaunlich viele wissens nicht :-/

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  10. Melanie M.
    Melanie M. sagte:

    …. na prima Herr Mrozinski, da surft man mal im Büro vor sich hin, liest diesen genialen Blog und bei dem Satz „lustigbunte Farbe Gen-Deffekt“ war plötzlich, wie von Zauberhand ausgespuckter Kaffee auf dem Bildschirm gewesen – UNERKLÄRLICH, wie das zustande kam…

    Hey, mach einfach weiter so – der Blog macht wirklich Laune!

    Antworten
  11. Sabine
    Sabine sagte:

    Irgendwie habe ich beim Lesen Deiner Beiträge immer ein Dauergrinsen auf dem Gesicht und mein Mann befürchtete schon, das permanente Nicken seien die ersten Anzeichen von Parkinson ….

    Schön, wie du immer alles auf den Punkt bringst!
    Seltsam übrigens, wie sich die Zeiten geändert haben: Wurde doch vor 25 jahren bei den Hütern noch mit dem Satz geworben “ das schöne an den Hunden ist, sie machen Action, wenn Avtion angesagt ist, und halten Ruhe, wenn nichts los ist!“.

    Antworten
  12. Nadja
    Nadja sagte:

    Also da bin ich ja jetzt echt beruhigt,
    das unser Wauzi Sam (Labbi-Berner-irgendwas-Mix), der bei uns tgl. mit im Geschäft ist und sich den ganzen Tag von den Kunden streicheln lässt, wohl tatsächlich ausgelastet genug ist.
    Hätte echt gedacht: der ist völlig unterfordert :)
    Natürlich liebt er die Hunderunde über’n Acker genauso, is danach aber auch platt wie ne Flunder. ;)

    Ganz toller Blog! Mit Begeisterung lese ich gerade sämtliche Geschichten.

    Antworten
  13. Janine
    Janine sagte:

    Hallo Normen! Habe herzlich gelacht! Wird es noch eine „Nach 22 Uhr – Version“ geben? Die sexistischen Kommentare von Franz würden mich dann doch interessieren :o)

    Antworten
      • Janine
        Janine sagte:

        Och menno! Ich bräuchte aber dringend Wortmaterial wenn ich mal wieder Hormonprofunde Damen mit reinrassigem Enkelersatz treffe!

        Antworten
      • Nicole Kittmann
        Nicole Kittmann sagte:

        Danke für diesen tollen Beitrag. Habe zwei dieser GEN-Defekte, der erste ist 9 Jahre, da war ich Petra, hat viel Zeit, Nerven, Tränen gekostet den Bub wieder runterzukriegen. Die Kleine, ist 14 Monate der dümmste Hund von München aaaaber ich kann überall mit ihr hingehen, sie bleibt cool und relaxt egal was kommt und einmal die Woche „arbeiten“ reicht völlig. Der Große hat es auch geschafft und führt jetzt ein ganz entspanntes Leben.

        Antworten
  14. Johanna
    Johanna sagte:

    Interessanter und – leider – sehr realitätsnaher Artikel! Ich selbe arbeite sehr gerne mit meinen Hunden (3 Aussies), setze aber lieber auf Qualität statt Quantität. Und ich habe so gar kein schlechtes Gewissen, wenn meine Hunde auch mal 22 von 24 Stunden nur rumgammeln und schlafen müssen/dürfen.

    Trotzdem, als langjähriger Forenuser bin ich tatsächlich etwas verwundert, in welchem Forum denn bitte so eine Überbeschäftigung gut geheißen wird und wo man aufgekratzte Aussies als normal/richtig betrachtet? Ich dachte, es hätte sich mittlerweile rumgesprochen, dass man einen Hütehund viel leichter über- als unterfordern kann. Mh…

    Antworten
  15. iris
    iris sagte:

    hey hey einen Moment..hole eben noch Poppkorn und verfolge dann weiter die Kommentare hier..sehr interressant… denn so einen Hüte-Hundhalter kenne ich natürlich auch und die Halterin tut mir eigentlich total leid (natürlich selber schuld) denn der Hund kläfft ununterbrochen und ist auf 180. Und wenn wir den gemeinsamen 1,5std Kurs (Mantrailing) hinter uns haben kläfft dieser Hund (natürlich 6 Kurse muss er belegen) immer noch und springt allen Teilnehmern übern Kopf. Ich puste dann erst einmal kräftig durch,wenn der Kurs zu Ende ist..werde auch mal Blocker versuchen..dann bin ICH wenigstens gechillt..

    Antworten
  16. Diva
    Diva sagte:

    :-)
    Hallo
    Ich, als Molosser , halte mir zu meiner persönlichen Animation und Unterhaltung ein Hütitüti und ich muss sagen, so ein Hütitüti hat hier die Aufgabe das Schlafmolossi auf zu wecken und munter zu halten. ES funktioniert sehr gut ! LiebeGrüsse das Schlafmolossi Diva :-)

    Antworten
  17. Nadja
    Nadja sagte:

    Diesen Artikel druck ich jetzt für meinen Nachbarn aus. Der ist genauso ein alter Schäfer wie der Franz, mit genau den gleichen Ansichten. Das wird lustig wenn ich ihm das zum lesen gebe. Er hat übrigens für seine Schafe einen Tiger, der auch Tiger heißt ;) So isses halt am einfachsten….grins

    Antworten
  18. Missi
    Missi sagte:

    Man hats schon nicht leicht, den Leuten zu erklären zu müssen, warum mein Hütitüti NICHT mit Bällchen und Stöckchen spielen darf und die ungläubigen Blicke, wenn man ihnen verbietet, den starren Blick des Hundes auf die Schuhe mit dem Wegschießen des davor liegenden Gegenstandes zu erwidern…
    Und warum nur darf das arme Tier beim Abwaschen der Pferde nicht ständig den Wasserstrahl aus dem Schlauch fangen? Wo er doch SO einen riesen Spaß dabei hat?!?!?
    Ebenso ungläubig wird dann aber auch registriert, wie der Hund nach dem Reiten oder später daheim ohne Muh und Mäh auf seinen Platz geht, sich zusammenrollt und sich für den restlichen Abend kaum noch bewegt oder wenn nach einem 1-2 stündigen Besuch im Gasthaus plötzlich auch noch ein Border-Psycho unter dem Tisch auftaucht, den bis dahin nicht mal die Bedienung bemerkt hat…
    Und das, wo wir lediglich früh und abend eine Stunde spazieren gehen, der Hütitüti vier-fünfmal die Woche mit in den Stall und zum Reiten mitkommen darf und nebenbei hier und da mal gelegentlich ein paar Tricks geübt werden. Die restliche Zeit muss er sich ganz fürchterlich langweilen, wenn wir in der Arbeit sind oder selbstsüchtig vor dem Fernseher sitzen und den Hund keines Blickes würdigen… Man sollte uns den Hund wirklich wegnehmen!!!

    Antworten
  19. Antje Herchenhahn
    Antje Herchenhahn sagte:

    Ich fürchte nur, die HüterSport-Afficionados erreicht man damit nicht. Die haben oft ja schon vor dem Welpenkauf die Kurse gebucht. Ich hatte mal so ein nettes Erlebnis mit einer Vereinskameradin und ihrer 3/4-jährigen Aussie-Hündin. Schön auf Ball gebracht und ab zum Obedience. Noch wurde herzlich darüber gelacht, dass die Kröte schon jeden anderen Hund attackierte, der auf 10m dem Ball oder der personifizierten Ballschleuder in die Nähe kam. Bei einem Obedience-Turnier saßen wir dann zusammen im Richterzelt und ich hörte, wie sie einer anderen Vereinskameradin erzählte, eine Freundin von ihr hätte (neben noch ein paar anderen Hunden) auch zwei Aussies, aber die wäre völlig unverantwortlich mit den Hunden, würde sie bloss zum Spazierengehen mitnehmen, das kann man doch mit solchen Arbeitshunden nicht machen … Ich habe dann mal ganz nett gefragt, wie denn die Aussies ihrer Freundin so wären. Da hat sie ne Weile überlegt und meinte dann, die wären irgendwie unauffällig, da könne sie so gar nichts zu sagen …

    Antworten
  20. Johanna-Merete Creutzberg
    Johanna-Merete Creutzberg sagte:

    Lieber Normen,

    Du solltest aus Deinen Artikeln wirklich ein Buch machen!

    Auch ich habe ein „Dauergrinsen“ im Gesicht und erfreue mich an Deinen wortgewaltigen und so wahren Beiträgen ….

    Wo kann ich ein Dauer-Abo bestellen? :-)

    Danke!

    Herzlich
    Johanna-Merete

    Antworten
  21. Sandra R.
    Sandra R. sagte:

    Danke für den amüsanten Beitrag! Als 08/15 Hundehalter eines Akita-Aussie-Mix , der nie einen Agility oder Hundeplatz gesehen hat (obwohl das bestimmt spassig wäre), fühle ich mich durch diese Geschichte bestätigt, dass es durchaus ohne mieses Gewissen möglich ist, auch einen Hund mit Pfeffer im Hintern ohne Bespassungsaktivitäten-Overkill ordentlich zu halten. Ich bedauere lediglich dass er bis heute nicht staubsaugen kann…. ;-)

    Antworten
  22. Barbara
    Barbara sagte:

    Hallo alle,
    haben eine Kreuzung zwischen Border und Aussie. Muß sie regelmäßig maßregeln, damit sie nicht überdreht. Ist gut lenkbar und kann im Haus wunderbar unauffällig sein, wie es sollte.Sie spielt für ihr leben gerne mit dem Ball, bringt ihn nach aufforderung auch zu mir. Entweder macht sie es oder der Ball wird von mir nicht beachtet…;) Bei uns hütet sie unsere Hühner , meist mit Ball im Maul vor aufregung.

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  23. Tierisch Stark Inge Wanken
    Tierisch Stark Inge Wanken sagte:

    Jaaaa – uneingeschränkt ja! Danke für diese wertvollen Ausführungen! Endlich mal jemand, der es so deutlich ausspricht.

    In meiner Arbeit der Einzelfall-Beratung werde ich zunehmend mit dem Problem der „richtigen Auslastung“ des Hundes konfrontiert (und das völlig unabhängig von der Rasse eines Hundes!) – getreu der Aussage „frühe Förderung von Anfang an“, die ja auch im Bereich der Kindererziehung für so viel Unruhe sorgt. Wer seine Brut nicht bildet – und zwar schon im jüngsten Alter – ist nicht gesellschaftstauglich.

    Bei Hunden gilt leider: Die Schubfächer, die ich öffne, müssen später auch bedient werden – und das führt unweigerlich zu einer Stres-Spirale, die irgendwann nicht mehr endet. Frsutrationstoleranz, Langeweile aushalten können, gelassen bleiben – das muss ebenso erlernt werden wie Agility, Zielobjektsuche, Schafe und Menschen hüten, Mantrailing, Dogdancing, Treibball, es fehlen noch ungefähr 20 Beschäftigungsarten…

    Der Unterschied ist nur, dass Frustrationstoleranz eben auch zur Lebensqualität eines Hundes beiträgt! Ein Hund, der sich auch mal ausruhen kann, ist langfristig in der besseren Verfassung als die permanent unter Strom stehenden Dauerarbeiter – burn-out gibt es halt auch bei Hunden…

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  24. Jutta
    Jutta sagte:

    Eine ganz tolle Geschichte die auf jeden Fall verbreitet werden muß.

    Ich kenne leider aus meinem Umfeld auch so einige „neurotische“ Hüti´s. Die Leute verstehen einfach nicht, das die Hunde nicht von allein ruhig werden, sondern das man ihnen das beibringen muß.

    Und wenn ich denen dann sage, das man mit Hüti´s kein Bällchen werfen spielen soll, gucken die einen ganz verständnislos an, weil die Hunde doch soviel Spaß dran haben.
    Ein Hüti ist von 0 auf 1000 in 2 Sekunden. Von 1000 auf 0 in 12 Stunden, wenn man Glück hat.

    Antworten
  25. Jutta
    Jutta sagte:

    Vergessen:
    Nachtrag zum letzten Satz:
    Es sei denn, man hat dem Hund ruhe beigebracht, dann geht es auch von 1000 auf 0 in 2 Sekunden.

    Antworten
  26. mathias
    mathias sagte:

    Naja… die Wahrheit liegt sicherlich zwischen den Extremen.

    Auf der einen Seite gibt es neben den Haltern, die ihre Hütehunde psychisch stressen auch noch die, die schon ihren Aussie-Welpen zu kilometerlangen Ausläufen schleppen („Der braucht das!“ – Nein, er schafft das bloß und vor allem schafft es seine Gelenke.)

    Auf der anderen Seite gibt es die Leute, die sich besser ein Plüschtier auf Rollen angeschafft hätten. Ein Hütehund, der einmal am Tag für eine halbe Stunde Gassi darf – natürlich an der Leine, sonst läuft er ja weg, alles andere ist ja spannender als Herrchen/ Frauchen – ist unterfordert.

    Hütehunde sind intelligent. Das müssen sie sein, damit sie selbständige Entscheidungen treffen können, was ihnen beim Hüten hilfreich ist.
    Ein Hund, dessen Intelligenz und Bewegungsdrang nicht angesprochen* wird, sucht sich seine eigene Beschäftigung. Das kann er ja auch, da die „Plüschtierfraktion“ in der Regel nur darin konsequent ist, den Hund mit Leckerchen vollzustopfen, wenn er auf sich aufmerksam macht.

    Dementsprechend quellen die Nothundevermittlungen vor pubertären Hütehunden über und die Hundetrainer kamen auf eine blendende Geschäftsidee… Der Artikel dazu ist wirklich zum Schmunzeln, ein Schmunzeln irgendwo zwischen herzlich und bitter.

    Zur Aussie-Farbe „Gen-Defekt“ habe ich letztens von einem (Tier-) Heilpraktiker und Aussie-Halter gehört, dass es neue Studien gibt, dass der Gendefekt sich nicht nur auf die Fellfarbe, sondern auch auf das Gehirn auswirkt. Diese Hunde sind zu einem großen Teil einfach „hibbelig“ und unkonzentriert.

    Mit meinen Worten: Blue-Merle-Aussies sind auf ADHS gezüchtet.

    Der eine oder die andere kommt da bestimmt auf den Gedanken, es doch mal mit Ritalin zu probieren – ob das der Tierarzt verschreibt..?
    Den Hund zu vergiften wäre ja auch bedeutend weniger anstengend, als ihn konsequent zu führen. Konsequenter als irgendeinen anderen Hund, der überhaupt gar nicht „sooooo süüüüüüß“ ist…
    (Bis er sich selbst „bespaßt“. Was dann weniger süß ist.)

    Zum Thema Depression bei Hunden: nach einer Woche Ostseeurlaub mit Leinenzwang selbst am Hundestrand und nur ein paar Frisbees und Leckerchen suchen auf einer einsamen Wiese, dachten wir, unser Hund sei krank.
    Irgendwas mit der Verdauung, weil er kaum frass und sogar seine „Gelegenheitsleckerchen“ ausspuckte. Überhaupt sah er so niedergeschlagen aus.

    Auf Verdacht bekam er eine halbe Stunde Trick-Training. Anschließend hatten wir wieder einen fröhlichen Hund…

    Das alles wollte ich nur angemerkt haben, damit kein „Plüschtier“-„Familienhund“-Halter über dem Artikel auf die Idee kommt, er mache irgendetwas richtig.

    Herzliche Grüße

    Mathias

    *) „Angesprochen“, nicht „ausgelastet“, was ja nur positiv verschwurbelt für „überlastet“ ist.

    Antworten
  27. das cattle-trio
    das cattle-trio sagte:

    moinmoin in die runde,

    ich nenne drei reinrassige cattle-dogs mein eigen im alter von 14 monaten (rüde) , zweieinhalb jahren (rüde) und drei jahren ( hündin ).
    das liebste, was meine drei rabauken machen: mit meinem mann, den zwei kids im alter von 14 und 16 und mir auf der couch chillen, sich auf den teppichen wohlig wälzen etc…..
    klar spielen sie für ihr leben gerne miteinander, zanken um den ball, jagen auch gerne nagetiere, lieben ihren schweineball und all das, was andere treibhunde auch gerne machen.
    aber sie haben kein problem wenn ich sage stopp. die zwei älteren hunde haben jeder schon einen begleithunde-kurs hinter sich. der rüde mag gerne obedience. das kann er perfekt. und die ruhe, die er zuhause bekommt, kommt ihm auf dem platz zugute. ablegen und liegen bleiben ohne rum zu kaspern, seine spezialdisziplin.
    der junge hund ist jetzt 14 monate und hat erst mal gelernt liegen zu bleiben und nicht ständig umher zu wuseln. ich denke, eine gute basis, um demnächst auch die ruhe mitzunehmen auf den hundeplatz, wenn er den ersten begleithunde-kurs in angriff nimmt.
    meine hunde bedeuten für mich freude, weil sie so wie sie sind, den stress von mir nehmen und ruhe geben. hätte ich so einen krawallo, würde ich vermutlich durchdrehen, stress habe ich genug.
    viele hundehalter mit mehreren hunden haben oft das problem, daß ihr rudel mitunter nicht harmoniert und es zu vielen stress-situationen mit beißereien kommt. dieses problem habe ich nicht, da meine hunde extrem chillen können und deshalb untereinander super harmonieren.

    Antworten
  28. Bianca
    Bianca sagte:

    Danke für den Artikel. Ich werde auch immer schief angeschaut, wenn ich erzähle, dass mein ACD – Australian Couch Dog – selten vor zehn Uhr morgens aufsteht und den Tag am liebsten auf dem Sofa verbringt. Allerdings nur solange, bis ich „Los“ sage oder die Leine nehme. Dann habe ich einen leichtführigen ;-), lern – und arbeitswilligen Hütitüti….. Solange, bis wir wieder in der Nähe der Couch sind :-))
    Alles in allem ein Gottseidank ziemlich gelangweilter Hund….

    Antworten
  29. claudia
    claudia sagte:

    ich habe den artikel sowas von gerne gelesen! der spricht mir aus dem herzen!!
    entweder man hat psychische wracks, weil die eislaufmutti das so will oder wir haben psychische wracks, weil mensch dne hund mit einer wohnzimmerdeko verwechselt und wir haben auf jeden fall psychische und physische wracks, wenn die armen viecher mit gnadenloser vermenschlichung und demokatrie leben müssen.
    der ausgewogene mittelweg ist irgendwie völlig aus der mode gekommen. gesunder menschenverstand auch.
    wie heisst es bei „die rechte der hunde“:
    jeder hund hat das recht auf einen informierten besitzer!
    und wirklich informierte besitzer kenne ich nur ganz, ganz wenige……udn ich kenne viele, sehr viele!
    die meisten kennen leider nur diese ganzen unsäglich dämlichen hudnewieseparolen oder den ganzen unsinn, der in diversen internetforen verbreitet wird, wo sich besitzer bestimmter rassen gegenseitig in die tasche lügen und/oder sich gegenseitig hochschaukeln…..GRUSELIG DAS! :o/

    Antworten
  30. Gilda
    Gilda sagte:

    …einfach nur herrlich herzerfrischend, normal und den Alltag widerspiegelnd!!! Vielen lieben Dank und macht weiter so bzw. gönnt eurem Hund einfach das stinknormale „Hund-Sein“!!!! (ich hab’übrigens eine franz.Bulldogge und da muß man sich auch mit allerlei Klischees rumschlagen ;-)) aber: uns ist das schnurz-piep-egal!!!) Liebe Grüße aus Südtirol, Gilda

    Antworten
  31. Stephanie
    Stephanie sagte:

    @ Mathias

    Könntest Du diese Aussage bitte durch einen Link zur Studie belegen? THs erzählen ja oft etwas, was sie mal so gehört haben.

    Zitat:
    „Zur Aussie-Farbe “Gen-Defekt” habe ich letztens von einem (Tier-) Heilpraktiker und Aussie-Halter gehört, dass es neue Studien gibt, dass der Gendefekt sich nicht nur auf die Fellfarbe, sondern auch auf das Gehirn auswirkt. Diese Hunde sind zu einem großen Teil einfach “hibbelig” und unkonzentriert.

    Mit meinen Worten: Blue-Merle-Aussies sind auf ADHS gezüchtet.“

    Antworten
    • mathias
      mathias sagte:

      Werde mich bemühen.

      Hatte nicht daran gedacht, sofort nachzufragen, da ich nicht davon ausgehe, dass die Evolutionsbiologie bei der Züchtung bestimmter Merkmale vor dem Gehirn halt macht. Züchtungen, die auf die „Wesensart“ einwirken, zielen ja bereits auf das Gehirn, wenn auch nicht bewusst. Und die Verbindung von Fellfarbe und Blindheit/ Taubheit ist ja auch bekannt.

      Außerdem hatte ich meine laienhafte These, Aussies hätten schlicht ADHS, bereits formuliert, bevor ich von der Studie hörte: Mein Aus sie ist regelmäßig entsetzt geflüchtet, wenn er mich mit dem Auto-Brustgeschirr in der Hand und wieder einen Tag im Büro drohen sah… und und und…

      Klar, am Wochenende pennt er auch bis 10. Aber wenn er merkt, dass die Nachtruhe beendet ist, klebt er auch morgens um 5 an mir, damit ich bloß nicht ohne ihn Gassi gehe.

      Und wenn Tiertrainer stöhnen „nie wieder ein Aussie“, dann liegt das nicht daran, dass sie doofer sind, als der aufrichtige Aussie-Fan, sondern daran, dass diese Hunde in der Regel ständig unter Strom stehen, ihre Aufmerksamkeit einfach überall haben und sie eher weniger gut fokussieren können. Was andererseits nicht bedeuten muss, dass es keine „Couch Potatoes“ gibt. Wie meinen etwa.

      Ich melde mich wieder, sobald ich mehr von der Studie weiß.

      Bis dahin herzliche Grüße

      Mathias

      Antworten
      • Silke
        Silke sagte:

        Danke für deine Worte. Genau das sind Hütehunde, sehr intelligente Tiere, die selbständig arbeiten sollen und noch auf den Schäfer hören sollten. Wobei der zweitrangig ist, denke ich nach dem was ich so gesehen habe.
        Warum wird so viel Hütehund gezüchtet, wenn so viel Arbeit gar nicht da ist? (Frag ich mich)
        Deshalb sind die Tierheime voll und die Trainer verdienen sich eine goldige Nase.
        Ein Hütehund muss irgendwas selbständiges arbeiten. So wurde er gezüchtet. Kann er das nicht, sucht er sich was. Das ist Fakt!!!

        Antworten
  32. Angela
    Angela sagte:

    Danke für diesen Artikel. Mein Hund ist jetzt 13 jahre alt und fit wie ein Turnschuh. Am Wochenende schlafen wir alle aus, also gerne auch bis 11.00 Uhr. Mein Hund regt sich erst, wenn wir aus dem Bad kommen. Ihre Wurfschwester wurde nur 11 Jahre alt. Dafür hatte sie ein „ausgefülltes Leben“ als Agi-Turnierhund. Es kam nicht sehr selten vor, dass der Hund jeden Samstag und Sonntag auf einem Turnier war.

    Antworten
  33. Steffie
    Steffie sagte:

    Toll, ich glaube eine Petra kennt fast jeder.
    Bei Agitily-Turnieren schläft mein Hüti immer völlig enstspannt am Ring ob er sich nicht sooo doll freut ? haha

    Antworten
  34. Grisu
    Grisu sagte:

    Genial der Block.

    Also wir haben auch schon den einen oder anderen Hund gehabt, die aus schlechter Haltung oder anderen Gründen abgegeben wurden und bei uns als Patenfamilie zwischen gelandet sind und dann weiter vermittelt wurden. Dabei hatten wir einen Aussi und der wurde auf jedem Spaziergang als Border bezeichnet (nerv) irgendwann lauf ich mit nem Schild rum „Nein ich bin kein Border, nur ein Aussi!“. Er war damals sehr unterernährt und musste erst gepäpelt werden, was sich als nicht ganz so einfach herausstellte. Denn der gute Herr war sehr wählerisch. Und das Ende vom Lied war, dass er am aller liebsten und gierigsten das Futter von Aldi gefressen hat und wohlbemerkt nicht wieder nach ner halben Stunde ausgespuckt hat. Für uns erfahrene logisch dass das nicht von heute auf morgen geht. Und wenn wir den dann auch noch rund um die Uhr bespaßt hätten, bräuchten wir wohl Jahresurlaub. Der hat bei uns auch nur rum gechillt, selbst wenn er sich frei im Garten bewegen durfte. Selbst der Teich war nicht seine Hauptatracktion, nur der große Badesee mit anderen Hunden war ne mega Party. Er konnte übern Acker rennen, aber nur wenn andere Hunde dabei waren, wenn nicht, warum soll ich mich verausgaben? war seine devise. Er ist dann zu einem Parar, 50+ gekommen die gerne wandern und das liebt er. Im Harz durch die Wälder und Felder streifen, selbst Rehe die am frühen Morgen auf den Feldern stehen werden von ihm nicht beachtet. Vielleicht ist er ja doch kein Hütitüti? Wer weis…

    Antworten
  35. Heiko
    Heiko sagte:

    Ein wirklich toller Artikel!
    Ich kenne einige, die ihre Hunde nicht auslasten, sondern wirklich überlasten.
    Auch ein Hütüti braucht mal ein bisschen Entspannung…
    Liebe Grüße!

    Antworten
  36. Angela
    Angela sagte:

    Supertoller Beitrag, lese nach einiger Zeit mal wieder und habe noch eine Träne wegen Maya im Auge.

    Ich musste mich das ganze Hundelebens meines super tollen Golden Retrievers „Max“ immer rechtfertigen. Warum ich mit einem Jagdhund keinen Hundesport mache, warum ich abends auch mal nur ne kurze Runde gehe usw. Das ich nicht lache, mein Max hätte mir den Stinkefinger gezeigt, er war so was von chillig. Wenn man seinen Hund ein klein wenig beobachtet, dann weiß man eigentlich von allein ziemlich genau, was richtig ist und was nicht. Vermisse mein Maxl total.

    VG Angela

    Antworten
  37. Maike
    Maike sagte:

    Gngngnignihihihihi

    Schöööner Artikel :)

    Mir wird auch oft gesagt, dass ich ja unendlich viel Zeithaben müßte, denn meine 3 Cattles und 1 Cattle-BC-Mix müßten ja JEWEILS 2 Stunden täglich GEARBEITET werden…..

    Äh nö!
    Mit 2en mache ich einmal die Woche Mantrailing, ansonsten gehen wir spazieren, sind zusammen im Auto unterwegs (wenn ich arbeite) und sie sind mit bei meinen Pferden (kommen aber zum Reiten nicht mit!)

    An manchen Tagen habe ich sehr viel zu tun, da geht es dann nur 3 oder 4 mal kurz raus auf die Koppel (jeweils 10 min ca.)
    Trotzdem ist es drinnen ruhig!

    Ich habe vor über 20 Jahren Cattles in Australien kennengelernt auf einer Schaffarm.
    Ihre Arbeit bestand im Mitfahren auf der Ladefläche des Transporters und ab und an mal 5 min eine Schafherde umzutreiben. Hin und wieder wurde auch was sortiert oder ähnliches.
    Aber den meisten Teil „lungerten“ die Hunde auf der Farm vor sich hin und dösten. Zufrieden und gelassen.

    Auch an Wochenenden, wenn nichts getrieben wurde, dachte niemand daran, ersatzweise Agility zu machen oder Obidience….. Dann dösten sie halt den ganzen Tag. Zufrieden und gelassen :)

    Antworten
  38. Skadidil
    Skadidil sagte:

    Ahhh, jemand, der mir voll aus der Seele spricht!
    Was heutzutage so alles mit Hunden veranstaltet wird ist absoluter Wahnsinn. Nichts gegen ein bisschen mehr Beschäftigung als „nur“ gassi. Ich verstehe auch, wenn die Leute Spaß haben einen (hier fängts ja schon an: die Betonung liegt auf: EINEN) Sport mit ihren Hunden zu machen, aber das Vollzeitprogramm, was manche Tiere über sich ergehen lassen müssen, ist schon absurd.
    Sehe ich bei Kindern übrigens genauso…..

    Antworten
  39. Astrid
    Astrid sagte:

    Großartig!
    Endlich ergreift mal einer deutlich Partei für diese armen Viecher!!! Doch ich befürchte, den Hütitüti-Muttis(-Vatis) fehlt es an selbstreflektorischen Fähigkeiten… Schließlich muss der eigene Hütitüti der intelligenteste sein und 148 Spielzeuge unterscheiden können, während es für meinen Boxer reicht, zu unterscheiden mit welcher Liegeposition es auf welchem Liegeplätzchen es am gemütlichsten ist. Ich steh dazu ;-)

    Antworten
  40. Susi
    Susi sagte:

    Ich muss zugeben, mich stört generell dieser Fitness, Sport und Agilitykram bei Hunden. Es sind doch eh nur die Halter, die ihre Sucht befriedigen. Obs dem Hund Spass macht, ja ob er es will, wird doch gar nicht gefragt.
    Meist haben diese Hundehalter auch Kinder, die Klavierspielen, joggen, radfahren, Ballett tanzen, etc. und die Kiddies leiden genauso unter Burnout wie der Hund.

    Warum darf ein Hund nicht Hund sein? Schnüffeln, spielen wenn wer will, seine eigenen Wege gehen, pennen, schmusen bis zum umfallen?

    Meine Lilly darf das alles – und gehorcht trotzdem und ist total relaxed. Manchmal ist WENIGER einfach MEHR!

    Antworten
  41. Jule
    Jule sagte:

    Ich habe eine Hütehündin, die allerdings vor allem eines lernen musste, nämlich Ruhe.
    Mit ihr kann ich überall hingehen, sie bleibt immer gelassen.
    Ja, sie benötigt eine gewisse Auslastung, allerdings reichen ihr da auch ruhige Spaziergänge.
    Intelligenzspielzeug ist mal eine nette Abwechslung, und Tricks machen wir auch mal.
    Nur eben nicht exsesziv wie einige Hundehalter, sondern dosiert.
    Und für jede Einheit mit Action gibt es auch eine Ruheeinheit.

    Wenn wir heute eine Radttour machen, bleibt sie morgen zuhause.
    Zwischendurch gibt es auch immer mal Tage, wo wir einfach nur in den Wald gehen und die Sonne genießen, nichts tun und faulenzen.
    Dafür habe ich auch ohne Hundesport einen zufriedenen und ausgeglichenen Hütehund.

    Antworten
  42. Margot
    Margot sagte:

    Ich finde den Beitrag toll. Wir selber haben 2 Hütehunde, nur im Gegensatz zu anderen Hunden kennen meine 2 das Kommando „Ruhe“. Selbst meine nun fast 5 monatige Hündin, kennt und macht es. Es ist grausam, wie die sogenannten Begleiter hochgepuscht werden. Wir Menschen sind auch Jäger und Sammler von Natur aus. Deswegen laufen wir auch nicht 7 Tg durch die Läden „Shopping“ warum soll der treue Begleiter das dann tun??

    Antworten
  43. Smitty2102
    Smitty2102 sagte:

    Hey ihr lieben,

    Selbst ich als langjähriger Hundeführer in Sport und Dienst, welcher immer nur die Arbeitsgeilen Belgischen Schäferhunde hat, hat seinen Hunden Ruhe beigebracht. Auch mein 7 Monate alter Stolz, Mein Mali Rüde lernt es gerade.

    Der will immer jeden Wunsch von mir erfüllen…..

    Dass einzige wo er richtig Hochgeht ist im Schutzdienst…. Da arbeite ich auch noch dran, dass das Fiepen, Jaulen und Bellen aufhört und der Trieb etwas runter geht.

    OHNE STACHEL UND TELETAK!!!!!!!!!!!!!!!!

    Antworten
  44. Rike
    Rike sagte:

    Ich oute mich jetzt mal:

    Aussie-Besitzer, 4x die Woche Training, 2 verschiedene Sportarten…..und, oh warte…ein relaxter Hund ö.ö

    Wir zwei haben derzeit einen Lauf und ich mache gezielt 3x die Woche abends mit ihm IPO-Unterordnung, weil es ihm konzentriertes, ruhiges und exaktes Arbeiten abverlangt. Und im Endeffekt ist er auch nur 10 Minuten auf dem Platz und dann wieder eine halbe Stunde in seiner Box. Aber so, wie er derzeit Freude und Energie beim Arbeiten zeigt, scheint ihm das gut zu tun – denn in der Box ist sofort Ruhe, da wird nicht mal gekläfft, wenn der Schutzdienst losgeht und sämtliche Schäferhunde in den Boxen durchdrehen.

    Nur das Agility…ist bisher eine mittlere Katastrophe. Bei Sichtung der Geräte dreht er schon auf und die Ablage ist hoch anspruchsvoll für ihn. Aber ich habe die Hoffnung, dass die Ruhe am Gerät als unser oberstes Lernziel irgendwann erreicht wird und wir dann ein großes Stück weiter sind. Auf Turniere möcht ich eher nicht gehen, ich kenn meinen Hund, das wär zu allererst großer Stress. Da würd ich eher mit ihm Pokalkämpfe auf BH-Niveau bestreiten können als ein Agi-Turnier^^

    Für die Farbstatistik: hier liegt ein red-merle diluted rum. Den Roten wird ja auch Nervosität nachgesagt und wenn das jetzt auch noch mit dem Merle zusammenhängt, hab ich ja nen Hauptgewinn xD

    Ruhe beibringen ist wichtig, aber ruhiges Arbeiten ist mindestens genauso wichtig. Meistens muss dafür aber eher der Halter geschult werden als der Hund :D

    Antworten
  45. Eva
    Eva sagte:

    Jetzt hab ich mal ne „blöde“ Frage und wäre dankbar für hilfreiche Tipps. Unser Aussie ist jetzt 6 Monate alt – ein red tri – und er ist eigentlich ziemlich entspannt. Das was mir gerade nur Sorgen macht, ist das Hinterherlaufen. Ich weiß, in den meisten Fällen ist es der Wille Kontrolle zu haben und ich weiß auch, dass die Hütis sehr leicht aktivierbar sind, dennoch bin ich mir nicht sicher, wie ich das Kommando „Ruhe“ am besten aufbaue. Er kennt „Schluss“ als Abbruch nach Aktivitäten (z.B. nach dem Apportieren). Eine Zeit habe ich versucht ihn einfach zu ignorieren, wenn er mir nachläuft, aber entweder habe ich das genervter Weise nicht konsequent genug gemacht, oder es hilft nicht. Inzwischen schicke ich ihn auf seinen Platz und ins „Bleib“. Jeder sagt was anderes :/

    Antworten
  46. Thorsten
    Thorsten sagte:

    Hallo und vielen dank für den tollen Artikel.

    Wir bekommen in den nächsten Tagen einen Border Collie.

    Nach wochenlangen ja beinahe Monaten des Lesens bin ich einfach nur dankbar

    Wir werden das erste Jahr nun ganz entspannt mit ihm angehen.

    Klar Grundkommando Training ist das wichtigste im ersten Jahr. Wie aber „verordne“ ich Ruhe und Entspannung auf Befehl?

    Würde mich brennend interessieren.

    Thorsten

    Antworten
  47. Silvia
    Silvia sagte:

    So wahr, und so lustig geschrieben. Danke :-)
    Ich habe einen Hütehund-Mix, 50% Aussie, 9 Monate alt. Jetzt habe ich noch ein paar Anregungen, was ich lustiges antworte, wenn ich wieder (und wieder und wieder) das gleiche höre, sobald jemand nach der Rasse fragt. Das sieht immer ungefähr so aus.
    „Oh je. Ein Aussie mit drin. Oooooh jeeeee. Na dann machen sie jeden Tag Hundsport oder wie??“
    „Wir fangen gerade ZOS an und tricksen ein bisschen, mehr haben wir auch nicht vor. Außerdem ist der Hund erst 9 Monate alt und sollte noch gar kein Agi usw. machen.“
    Dann kommt das Kopfschütteln / mitleidiger Blick (der Blick sagt: die weiß wohl noch nicht, was sie sich da ins Haus geholt hat). Und dann kommen die Tipps:
    „Nee nee neee, SOLCHE Hund muss man in dem Alter schon richtig auslasten. Agility, Fahrradfahren, mind. 3 Stunden spazierengehen, sonst….
    (wahlweise kommt dann)
    … sonst fangen SOLCHE Hunde an, alles zu hüten.
    … sonst wird der Hund aggressiv! (während mein Hundi gerade versucht den anderen Hundehalter und dessen Hund tot zu spielen und tot zu schmusen).
    … sonst flippt der Hund total aus.
    … sonst werden Sie sich noch wundern, was passiert (mit unheilschwangerem Unterton).“
    :-)

    Antworten
  48. SuperSusi
    SuperSusi sagte:

    Hallo
    super blog und gerade der Post ist richtig toll.
    Ich habe mir grade einen welpen angeschafft und arbeite an seiner „Impulskontrolle“ und der Faehigkeit sich selbst zu beruhigen, wie man ja heute so schoen sagt.
    Noch vor Jahren hate man mit der Hoerzeichenerziehung erst mit 9 Monaten begonnen. Ein bisschen spaet, aber trotzdem relaxte Hunde. Dann kamen Auslastungsgurus im Fernsehen auf die Idee zu propagandieren, dass man alls moeglichst frueh machen sollte. Und Auslastung Radfahren, Schwimmen, verschiedene Hundesportarten gehoeren einfach dazu. Das weiss schon dieSchwiegermutter mit ihrem Malteser „Ein BorderCollie braucht viel beschaeftigung. Ein fataler fehler genauso wie das publizieren des Alphawurfs.
    Nun kaempfe ich mich mit Welpen durch diese „brave new world“ in der jeder es besser weiss. Ich hatte mir mehrere Welpenschulen angeschaut, die wohl den wortlaut der Webseite alle von einander abgeschrieben hatten. Alle bieten Ruhe, Spiel, Kennenlernen und Erziehung an.
    Super!
    Bei genauerem Hinsehen ist das mit der Ruhe ueberhaupt nicht ernst genommen. Man bekommt doch nur wieder beigebracht wie man einen Hund hochpuscht und nicht wie man ihn beruhigt, massiert und ihm Selbstkontrolle erzieht. Allemal heisst das mit der Ruhe dass ich nur warte bis der Hund ruhig ist bevor ich ihn losmache und er spielen darf.Aber wie man das erkennt, dass er WIRKLICH ruhig ist, bekommt man nicht beigebracht.
    Also nix mit Hilfestellung zum Thema Ruhe im Alltag. Dazu noch die Trainer die stolz verkuenden in der Welpenzeit gleich mehrere Hundschulen besucht zu haben und dadurch ueber bestes Wissen rund um die Hundeerziehung zu verfuegen…. schon traurig.
    Das mit dem Hueten von Schafen finde ich auch traurig. Schafe sind doch nicht nur zum Spielen von meinem Hund da: wenn ich als nervoeser Mensch meinen nervoesen Hund auf die Schafe loslasse. Dann klappt das nicht und ich muss was anderes suchen… vllt. doch agility?
    Das wird noch einige Generationen brauchen bis das wieder verschwunden ist.

    Antworten
  49. Mandy
    Mandy sagte:

    Ich selber habe keinen Hütitüti.
    Sondern eine Dt.Jagdterrier Mix Hündin.

    Terriern wird ja oft und gerne nachgesagt, sie müssten rund um die Uhr bechäftigt werden, viel Ball spielen, ansonsten wären sie nicht ausgelastet.
    Kenne da auch viele beispiele, in denen die Hunde nur am kläffen sind, und absolut hysterisch werden wenn der Ball nicht angeflogen kommt und Zuhause sämtliche Spielzeuge durch die Gegend schleppen.

    Mya kommt drei Mal die Woche zum Stall mit, wir haben von der Bushaltestelle bis zum Ziel etwa 2,5 kilo an Felndern zu laufen. Auf dem Weg buddeld sie nach Mausen, rennt über die Felder und ist einfach am schnüffeln und rennen.
    Am Stall muss sie dann an der Leine, sie kommt dann in ihre Reisetasche.
    Zum Ausreiten kann sie leider nicht mit, da sie einen starken Jagdtrieb hat und dort alles voller Rehe ist in der Umgebung.

    An den anderen Tagen gehen wir mal 1-2 Stunden spazieren, an anderen Tagen wenn ich wenig Zeit habe, nur eine halbe Stunde und ansonsten 10-15 minuten.
    Dabei machen wir ein paar Gehorsamkeitsübungen, ich lass sie oft auf Baumstämme und Banken hüpfen. Aber alles kontrolliert und ruhig und konzentriert.

    Suchübungen schnallt sie nicht, also lass ich es.
    Besonders gerne spielt sie uf meiner Parzelle mit ihrem besten Freund, buddelt die Beete um, döst in der Sonne und bewacht das Grundstück.
    Wenn im Kleingarten Gebiet wenig los ist, lass ich das Tor auf und sie kann in der Gegend herum stromern.
    Mal spielen wir 5 minuten mit Ball oder Stock.
    Fahrrad Fahren und im Wasser planschen machen wir auch. Aber nicht jeden Tag und drei stunden täglich

    Zuhause ist sie die Ruhe selber. Selbst wenn es klingelt oder Nachbarn im Hausflur sind, Mya bleibt ruhig und entspannt.
    Ich käme im Traum nicht dadrauf Zuhause mit ihr zu spielen.
    Sondern dort ist Ruhe angesagt.

    Ich habe keinen hysterischen Kläffer, sondern eine liebe Maus, die gerne schmust und die Sonne genießt.

    Lieber Normen, danke für deine unermüdliche Aufklärungarbet.
    Weiter so!
    Dir und deiner Franzi alles liebe

    Antworten
  50. Birgit Detert
    Birgit Detert sagte:

    Na, denn hab ich wohl alles richtig gemacht mit den beiden Aussies, die ich von klein auf habe: Die mussten auch Langeweile lernen und sind meine „Begleithunde“, wobei sie mir dann auch durchaus helfen dürfen mit Einkauf tragen, Gießkanne oder Harke tragen, Hufkratzer holen und so weiter und beim Einkaufen oder Spazieren gehen den Bollerwagen ziehen! Mein Border hatte leider eine hyperaktive Kindheit und da brauche ich immer noch, bis sie runter kommt… Ist aber schon besser geworden. Ich hoffe, es lesen möglichst viele diesen Artikel, damit die Hunde ein bisschen aus dem Stress rauskommen!

    Antworten
  51. Theresa
    Theresa sagte:

    Wunderbar geschrieben xD Meist ist das ganze Beschäftigen ja auch ehr für die „Hundemutti“ die nie Kinder wollte oder der das Hobby fehlt sobald die eigenen „Welpen“ flügge geworden sind.

    Antworten
  52. Bumel
    Bumel sagte:

    Ohhhhh wie mir der Artikel aus der Seele spricht!
    Ich habe auch ein Hütitüti, einen schnieken roten Aussie, den Rudolph. Rudi und ich leben in der Stadt (für viele schon Fehler Nummer 1, wie soll man da Auslasten, da muss ich doch ständig raus fahren), er begleitet mich ins Büro (Fehler Nummer 2, wie wird er da ausgelastet, der ist doch die ganze Zeit gelangweilt und bestimmt total unruhig) und wir gehen nur einmal in die Woche auf den Hundeplatz (Fehler Nummer 3, das ist doch an Auslastung viel zu wenig, der braucht was für den Kopf) und wir gehen nur 1-2 mal im Monat 10-20km wandern (Fehler Nummer 4, das ist schließlich ein Arbeiter, das braucht er doch täglich) und er muss auch mal alleine zu Hause bleiben (Fehler Nummer 5, er ist schließlich ein Rudeltier und braucht seine Familie). An sich mache ich nach Meinung vieler Nicht-Hundehaltern alles Falsch, was man nur falsch machen kann, komisch dass er so ausgeglichen ist. Arbeiten kann, wenn er arbeiten soll, abschalten kann, wenn er abschalten soll, naja zumindest meistens ;). Viel wichtiger ist doch, dass er sein Revier erkunden kann, in Ruhe alles beschnüffeln darf, am Baum zeigen darf, dass er der größte ist, dass wir gemeinsam Spaß haben, gemeinsam kuscheln und er einfach weiß, dass er sich auf mich verlassen kann. Mehr braucht kein Hund, egal welche Rasse ;)

    Antworten
  53. Frank Platte
    Frank Platte sagte:

    6 bis 7 Jahre später, hat dieser Beitrag nichts an Aktualität verloren. Im Gegenteil. Ich habe nun seit 2,5 Jahren eine Flat coated Retriever Hündin. Ich habe sie als Welpe bekommen. Anfangs habe ich mich auch durch das Marketing der Hundetrainer anfixen lassen. Gemacht habe ich nichts davon. Ihr reicht das Gassi gehen, schwimmen, schnüffeln, buddeln und apportieren. Sie liegt mindestens 16 Stunden am Tag faul rum. Und, es geht ihr gut.

    Antworten

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  1. Anonymous sagt:

    […] HIER ein toller Artikel, der meiner Meinung nach ein super Bild der Rasse darstellt… Zitieren […]

  2. […] was zum Nachdenken: http://www.faz.net/aktuell/politik/i…-12156340.html und auch ganz nett: http://nomro.de/yapp-yapp/ [quote}Naja….und im Sommer ab September wollte ich ein Freiwilliges soziales JAhr (FSJ) […]

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