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„Plörg“

Eine der großen Frage in Sachen Hundeerziehung ist die nach dem perfekten Beifuss.

Als ich letzten Sommer mal einige Mitglieder eines Hundevereins unter fachlkundiger Aufsicht beim Trainieren beobachten durfte, konnte ich endlich mal sehen, wie es die Profis machen. Eigentlich ganz einfach:

Eine Handvoll Leckerchen in den – eigenen – Mund gestopft, ein freundliches „BeiFuff“ und – plörg – dem Hund ein Leckerchen ins Maul gespukt.

Hund frisst, Hund guckt, weiter geht’s. Plörg – feiner Hund! So liefen die Protagonisten des Erziehungskurses einige Zeit über den Platz, sagten „BeiFuff“ und plörkten vor sich hin. Die Hunde fingen den Keks, frassen und guckten. Plörg, ein seltsames Schauspiel.

Vor meinem geistigen Auge stellte ich mir vor, wie die stolzen Halter eines Deutschen Schäferhundes diese Übung nach draussen transportierten. Hunde lernen ja ortsverknüpft und so. Und ein perfektes Beifuss macht erst richtig Eindruck, wenn es auch andere mitbekommen. Also wird geübt. Spaziergang durch die Innenstadt: Beifuss in der Fussgängerzone, den Mund voller Leckerlie – plörg – Hasso fängt, frisst und himmelt seinen Besitzer an. „BeiFuff“ – plörg – toller Hasso. Tolles Frauchen. So ne Art lebender Futterspender.

Man sollte die Übung idealerweise in einer fremden Stadt machen, denn wenn man mit vollem Mund gerade mitten Training von jemanden angesprochen wird, könnte das für einige Irritationen sorgen.

Übrigens, die Profis nehmen für diese Übung Fleischwurst, Anfänger nehmen Frolic …

8 Kommentare
  1. Jaqueline
    Jaqueline sagte:

    Wäääääää frolic im Mund… In de Hand ist es schon fies, aber im Mund ??
    Der arme Hund :D

    Ne mal im Ernst. Es gibt doch genug andere Tipps zum anhimmeln, ich find so echt voll wiederlich.
    Ich hab meinen Hund so wie so beigebracht, dass wenn sie ein Leckerlie in meiner Hand haben möchten mich anzusehen. Hat den Vorteil das wenn ich mit leckerchen belohne die schon parat haben kann, der hund mich aber angucken soll nicht das Futter. Das ganze OHNEein Komando wie „schau“.
    Es klappt aber auch ohne Futter :D

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  2. Nora
    Nora sagte:

    Oder sie nehmen Käsewürfel… und wenn der Hund das mit dem Angucken verstanden hat, nehmen sie nichts mehr in den Mund und es sieht trotzdem so aus, wie es soll. Irgendwann…

    Ich bekomme das übrigens nicht hin, weil mir entweder schlecht wird, ich beim Fufff schon ausspucke, oder mir das Stück Wurst-Käse vor den Bug rotze und dann ist das schöne Fuff auch hin.

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  3. Ute Neffgen
    Ute Neffgen sagte:

    Also irgendwie muss ich was falsch machen ;)
    Habe seit über 40 Jahren Hunde, eigene und Gasthunde, fast alle Rassen und jedes Alter. Bin mit Hunden aufgewachsen und habe zumindest in jungen Jahren keine Bücher oder Hundeschulen besucht.
    Wieso achten die Hunde immer auf mich, ohne dass ich mit Leckerchen rumspucke oder werfe ;) Eine Ansprache genügt und sie sind bei mir.
    Mittlerweile geht mir dieses ganze Trainieren, Soufflieren und Kommandieren dermaßen auf den Geist, dass ich mich ernsthaft frage, ob so mancher Trainer und Besitzer nicht mal selbst ein Personal-Training oder Wie-lerne-ich-eine-starke-Persönlichkeit-zu-werden-damit-alle-zu-mir-hochschauen-Training durchläuft!
    Wenn man das Wesen eines Hundes versteht und ihn, ich sag jetzt mal nicht artgerecht, sondern wesensgerecht „behandelt“, ergibt sich so viel von allein, der Hund will dann einfach in unserer Nähe sein.
    Wenn der Mensch ihm nicht das unbedingte Vertrauen und das „Gefühl“ von Schutz gibt, ist klar, dass er alles andere interessanter findet und nur durch Konditionierung zu seinem Menschen „aufblickt“.

    Jeder Gasthund von mir ist, ohne Probetag, sofort „bei mir“. Und es sind sehr oft Hunde dabei, die das Vertrauen zu ihren Menschen eigentlich verloren haben, obwohl die Besitzer ihre Hunde lieben und alles tun, was sie für richtig halten.
    Diese Besitzer können froh sein, dass das Wesen des Hundes an sich so ist, wie es ist… Habe fertig :)

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  4. Nora
    Nora sagte:

    Geht es hier um Leinenführigkeit oder Fusslaufen im ’sportlichen‘ Sinn? In letzterem Fall wird man da mit Persönlichkeit und Hundeverstehen nicht sehr weit kommen, weil es mehr einer Dressurleistung ähnelt. Und dann ist mir Lecker-Spucken als formendes Trainingsutensil wesentlich lieber als anderes…

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  5. Ulli
    Ulli sagte:

    BeiFuff” – plörg – toller Hasso..Leckerspucken ??? Wer denkt sich sowas nur aus ? Und wie erziehen solche Menschen ihre Kinder ?
    Mein total verfressener Altdeutscher würde für ein Lecker gewiss keine wichtige Aktion abbrechen. Für ein Lecker würde er nicht einmal bei Fuss gehen. Es wäre auch egal ob es aus dem Mund oder aus der Hand kommt. …
    Er hat mich auch so immer im Blick, egal wie weit wir gerade voneinander entfernt sind.

    Geht der Schäfer etwa mit einem Sack voll Leckerchen zur Herde ? Die Leistung der Hunde ist dennoch beeindruckend.

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  6. Ute R.
    Ute R. sagte:

    Ich backe die Hundeleckerli grundsätzlich selbst. Es sind nur Sachen drin, die Mensch auch essen könnte. Aaaaaber…boah nee…jetzt finde ich den Ausgang vom Kopfkino nicht…auf was für Ideen die Leute kommen…

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