Fortbildung mit „Biss“ :-)

Spezialisierung Aggressionsverhalten

Dass Hunde sich aggressiv verhalten, ist erstmal normal.

Jedoch scheint die Zahl der Hunde, die mit Artgenossen oder Menschen inadäquat aggressiv agieren, in den letzten Jahren drastisch zu steigen.

Die Gründe hierfür sind  vielfältig:

Zum Einen werden wir als Trainer immer öfter mit hochspezialisierten Hunderassen konfrontiert, die noch vor wenigen Jahren nur selten in Familien lebten und dem entsprechend höhere Ansprüche an die Erziehung stellen.

Zum Anderen sind Hundebesitzer heute wesentlich sensibilisierter mit Blick auf Aggression beim Hund, da der gesellschaftliche Druck in den letzten Jahren gestiegen ist.

Das Fortbildungsangebot „Fachberater*in für Aggression“ richtet sich an Hundetrainerinnen und -trainer sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Tierheimen und -pensionen, die sich diesem besonders intensiven Thema widmen und Menschen mit aggressiven Hunden sachkundig beraten möchten.

Diese Fortbildung bietet einen tiefen Einblick in die Ursachen aggressiven Verhaltens und zeigt vor allem auf verschiedene Wege auf, wie in diesem Bereich vorgegangen werden kann.

Das bedeutet, dass keine „Philosophie“ vermittelt wird, sondern verschiedene Vorgehensweisen diskutiert und umgesetzt werden, so dass Ihr in die Lage versetzt werdet, individuell mit dem Menschen und seinem Hund vorzugehen.

Dozent*innen

  • Normen Mrozinski, zertifizierter Hundetrainer durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein
  • Julia Besche, zertifizierte Hundetrainerin durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein
  • Chris Friedlein, Hundetrainer und Inhaber der Hundepension  „Canis Familiaris“ in Ansbach

Inhalte der Fortbildung

In der ersten Veranstaltung schaffen wir die theoretischen Grundlagen, um uns weitergehend mit der Thematik zu befassen:

  • Stammesgeschichtliche, physiologische, genetische und ontogenetische Gründe für Aggression
    Warum verhalten sich Hunde aggressiv? Und warum zeigen bestimmte Hundetypen eine höhere Bereitschaft zur Aggression als andere? Welche genetischen Faktoren spielen eine Rolle und überhaupt, gibt es den „bösen Hund“?
  • inter- und intraspezifisches Ausdrucksverhalten
    Welche körpersprachlichen Merkmale und Ausdrucksformen kennzeichnen aggressives Verhalten? Wo unterscheiden sich offensive von defensiven Signalen und wie ordne ich Mischformen ein?
  • Analyse der verschiedenen Aggressionsformen
    Welche Formen von Aggression gibt es, in welchen Mischformen treten sie auf und wie lassen sie sich voneinander abgrenzen?

Diese und weitere Fragen beantworten wir anhand von Video- und Bildanalysen sowie anhand von Fallbeispielen.

Außerdem erörtern wir verschiedene Trainingskonzepte und diskutieren, für welche Hundetypen welche Vorgehensweise geeignet ist.

Des Weiteren besprechen wir die Rahmenbedingungen, die mit Blick auf den Hundesitzer geschaffen werden müssen, um ein möglichst optimales Trainingsergebnis zu erzielen.

  • Individuelles Einschätzen analysieren von Hunden
  • Übungsaufbau bei der Einschätzung von Hunden
  • Rahmenbedingungen für die Arbeit mit aggressiven Hunden

In diesem Praxis-Workshop beschäftigen wir uns mit verschiedenen Strategien, sich in der Arbeit mit aggressiven Hunden selber zu schützen. Um ein Gefühl für die Situationen zu bekommen, trainieren wir den souveränen Umgang mit den Hilfsmitteln zunächst mit freundlichen Hunden.

  • Selbstschutz in der Beratungssituation, im Tierheim und in der Tierarztpraxis
  • Rahmenbedingungen für die Arbeit mit aggressiven Hunden
  • Maulkorbtraining
  • Absichern des Hundes über die Leine
  • Absichern von Hunden aus dem Zwinger

Außerdem erarbeiten wir Strategien, wie man sich im Falle einer Eskalation verhalten kann und wie man mit Attacken von Seiten des Hundes umgeht.

  • Erkennen von Verhaltensauslösern
  • Deeskalation
  • Richtiges Verhalten bei Attacken

Mehr Infos zur Fortbildungsreihe „Fachberater*in Aggression“ findest du hier.

Voraussetzung für jede erfolgreiche Trainingsmaßnahme ist das Erkennen des Verhaltensauslösers. Im Aggressionsbereich kann eine Fehleinschätzung nicht nur dazu führen, dass das Training erfolglos bleibt, sondern auch eine Gefährdung für diejenigen bedeuten, die mit dem Hund arbeiten.

Im Workshop „Verhaltensauslöser erkennen“ arbeiten wir praktisch mit Hunden, die verschiedene Problemstellungen haben daran, die Ursachen und Auslöser einzugrenzen:

  • Einschätzen von Hunden und deren Auslösern in der Praxis
  • Übungsaufbau bei der Einschätzung von Hunden
  • Verschiedene Vorgehensweisen in der Arbeit mit dem Verhaltensauslöser
  • Trainingsansätze anhand der Auslöser erkennen

Der Workshop Innerartliche Aggression“ beschäftigt sich zum Einen mit der Haltung und dem Management von Hundegruppen – sei es in Tierheim oder -Pension oder bei Hundeschulangeboten wie „Raufergruppen“, Sozialtreffs etc.

Wir arbeiten praktisch mit gemischten Gruppen von etwa 10 unterschiedlichen Hunden.

  • Aufbau und Durchführung von „Raufergruppen“, Sozialtreffs
  • Gruppenhaltung in Tierheimen und -Pensionen
  • Welche Besonderheiten gilt es, bei Gruppenhaltung zu beachten
  • Füttern in der Gruppe
  • Managen von Gruppendynamik
  • Eskalationen erkennen
  • Wie sollte die Gruppe zusammengesetzt sein?
  • Für welche Hunde eignet sich eine solche Gruppe nicht?

Auf der anderen Seite arbeiten die Teilnehmer*innen in den vier Tagen mit „echten“ Mensch-Hund-Teams an verschiedenen Problemstellungen.

Ziel ist es, das Erlernte in die Praxis umzusetzen, d.h. den Hund anhand der Schilderungen des Besitzers und aus der Beobachtung heraus korrekt einzuschätzen, die Auslöser für aggressives Verhalten zu erkennen und ein realitätsnahes Trainingskonzept mit dem Besitzer zu erarbeiten und zu begleiten.

  • Auslöser für innerartliche Aggression erkennen
  • Überprüfung sozialer Faktoren beim Verhalten des Hundes
  • Abgrenzung Aggression vs. Gefährlichkeit
  • Erarbeitung und Überprüfung von Trainingsplänen unter Berücksichtigung der Lebensrealität des Kunden

Mehr Infos zur Fortbildungsreihe „Fachberater*in Aggression“ findest Du hier.

Im Praxis-Workshop „Aggression gegen Menschen“ arbeiten die Teilnehmer*nnen mit reellen Mensch-Hund-Teams an verschiedenen Problemstellungen.

Ziel der Workshops ist auch hier, das Erlernte in die Praxis umzusetzen, d.h. den Hund anhand der Schilderungen des Besitzers und aus der Beobachtung heraus korrekt einzuschätzen, die Auslöser für aggressives Verhalten zu erkennen und ein realitätsnahes Trainingskonzept mit dem Besitzer zu erarbeiten und zu begleiten.