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Wir räumen das schon weg.

Nachtrag: Es gab eine Reaktion auf diesen Artikel, die Ihr hier findet!

Was haben Pepper, Ben und Rocky* gemeinsam? Alle drei Hunde wurden eingeschläfert, weil sie gebissen hatten und im Anschluss wahlweise von Tierärzten mit Zusatzbezeichnung Verhaltenstherapie oder von Hundetrainerinnen als untherapierbar eingestuft wurden.

Dies sind nur drei Fälle, die mir persönlich bekannt sind. Bekannt, weil es jeweils tierliebe Menschen gab, die die Einschätzung der Expertinnen nicht geteilt haben und  dem entsprechend bei uns angefragt haben, ob wir helfen könnten. Eingeschläfert, weil wir keine Kapazitäten hatten oder weil unser Hilfsangebot nicht angenommen wurde.

Diego, Aleo und Nanook wiederrum sind unsere Hunde, d.h. wir haben sie adoptiert – nachdem sie von Fachleuten als untherapierbar eingestuft und ebenfalls eingeschläfert werden sollten. Am Wochenende bekommen wir wohl Zuwachs, ein Border Collie-Mix, der – Ihr ahnt es schon – am 18.6. seinen Einschläferungstermin gehabt hätte, wenn nicht ein umsichtiger Mensch in letzter Minute eingeschritten hätte. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass die Tierärztin, die der Einschläferung ohne ausgiebiger vorheriger Inaugenscheinnahme zugestimmt hatte, gleichzeitig die Leiterin des Tierheimes ist, welches den Hund vorher abgelehnt hatte.

Kollege Mario, bei dem die Hündin nun erstmal zwischengeparkt ist, schrieb mir an diesem Abend über Facebook: „der Hund ist jetzt bei uns, ist scheinbar eine total nette, momentan sind wir nur völlig fassungslos, daß der Hund heute nachmittag eineschläfert werden sollte.“

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Es ist immer das selbe.

Wir bekommen momentan täglich Anfragen, ob wir einen Hund nach einem oder mehreren Vorfällen aufnehmen können. Fast immer sehen wir uns mit der mehr oder weniger offenen Drohung konfrontiert, dass wir den Hund entweder aufnehmen oder er den Gang alles Vergänglichen geht. Und wir stehen mit dieser Belastung nicht allein da, alle Freunde und Kollegen, die sich solcher Hunde annehmen berichten ähnliches. Und in den letzten Monaten werden die Anfragen mehr und mehr und mehr.

Hinterfragt man im ersten Gespräch mal ein wenig die Geschichte des Hundes, erhält man immer wieder ähnliche Aussagen. Das Tier wurde in der Hoffnung auf einen treuen Begleiter angeschafft, man hat sich im Internet schlau gelesen und zig Bücher gekauft. Man hat Welpenstunden und Junghundekurse besucht. Und später, als der Hund dann angefangen hat, unerwünschtes Verhalten zu zeigen, hat man drei, vier, fünf Hundeschulen aufgesucht, die einem samt und sonders nicht helfen konnten. Irgendwann eskaliert die Situation soweit, dass eine Lösung her muss. Und zwar möglichst jetzt.

Ein Beispiel:

Vor einigen Monaten haben wir einen jungen altdeutschen Hütehund aufgenommen, der insgesamt 22 Mal (!) den Lebensgefährten der Besitzerin gebissen hatte. Mit 13 Monaten wohlgemerkt. Nun war die Besitzerin schwanger und erwartete in Kürze das Kind, dem entsprechend musste eine Lösung her.

Die erste Hundetrainerin hat natürlich erstmal eine Angst diagnostiziert und den Tipp gegeben, über Leckerchen und Heititei das Verhalten wegzuloben. Mit dem Ergebnis, dass der Hund – nun positiv bestärkt, in dem was er tut – erst richtig losgelegt hat. Dazu kam der „Tipp“ von der Expertin, dass es tierschutzrelevant sei, den Hund aus dem Schlafzimmer zu schmeissen. Das das Hütitüti den Lebensgefährten regelmäßig im gemeinsamen Bett stellte und herzfaft zuschnappte, wenn dieser es wagte, aufzustehen, wurde glattweg ignoriert. Scheiss auf die Gesundheit des Menschen, der arme Hund fühlt sich sonst allein. Fehlt eigentlich nur die Empfehlung auf getrennte Wohnungen.

So ging es weiter. Hundi wurde positiv bestärkt und hat im gesamten Trainingsprozess nicht einmal eine Grenze aufgezeigt bekommen. Wenn das Tierchen drohte, ging man ihm halt aus dem Weg, wenn er zubiss, wurde das Verhalten ignoriert – klar, in dem Moment hatte man auch andere Probleme – und zudem ziemlich wahllos in das Geknurre und Gedrohe reingelobt.

Als wir den Hund schliesslich übernommen haben, hatten wir einen völlig ungehemmten Köter am Bein, der wie ein dreijähriger Junge völlig ausflippte, wenn irgendetwas etwas nicht seinen Vorstellungen entsprach. Futter wurde genutzt, um es zu verteidigen, statt es zu fressen. Und wenn nichts „wertvolles“ da war, tat es auch ein Fusel, der gerade im Weg lag. Wenn man in einem solchen Moment nicht aufgepasst hat, ging der Kerl böse nach vorne und man hatte alle Hände voll zu tun, den Hund wieder von sich abzuflücken.

Natürlich sind solche Situationen nicht immer nett und man muss schon aus Selbstschutzgründen hin und wieder pragmatisch handeln– und so gab es in den sozialen Netzwerken teilweise heftige Reaktionen aus der Ecke der „Gewaltfrei“-Fundamentalistinnen, aber dazu später.

Noch ein Beispiel:

Im Januar 2012 bekamen wir einen Hilferuf von einer Bekannten. Eine junge Frau, Anfang Zwanzig, die auf ihrer Webseite ihre langjährige Erfahrung mit Problemhunden anpreist, hatte sich einen Border Collie aus einer Arbeitslinie ins Haus geholt, um ihn zu therapieren.

Der Hund hatte bei seinen Vorbesitzern, tschuldigung, „Besis“ gebissen und das Mädchen fand es augenscheinlich ziemlich cool, sich ein Projekt aufzubürden.

Ihre Fähigkeiten dazu hatte sie für viel Geld bei einem bekannten Ausbildungsinstitut erworben, musste jedoch sehr schnell feststellen, dass romantische Vorstellungen und verquere pseudowissenschaftliche Ergüsse mit der Realität oft nicht viel gemein haben.

Um die Fortschritte zu dokumentieren, führte sie ein „Pflegestellentagebuch“, in dem sich so witzige Passagen finden wie:

„Ich habe mich SOFORT weg gedreht und den Blick abgewendet, dennoch hat er mir nochmal in den Arm gebissen. Als ich zurück ging, den Blick weiter abgewendet, hat er los gelassen und dann noch ein zweites Mal angesetzt. Ich habe einfach nichts mehr gemacht und lediglich gemieden ihn anzusehen, daraufhin hat er dann ab gelassen.“

Da so etwas ja eine schwere Verhaltensstörung sein muss (Achtung Ironie!) suchte sich das Mädchen Hilfe bei einer Verhaltenstierärztin, die sogleich festgestellt hat, dass hier nur Medikamente helfen können. Vorher wurde er natürlich kastriert. Dem Hund Grenzen zu setzen und aggressives Verhalten einfach mal abzubrechen (ja, das böse Wort), dass kam weder der jungen Frau noch der Veterinärmedizinerin in den Sinn.

Stattdessen wurde der Hund medikamentös eingestellt und vorab schonmal die Euthanasie in den Raum gestellt:

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Auf Grund des Hilferufs unserer Bekannten habe ich damals angeboten, dass wir den Hund aufnehmen, mit ihm arbeiten und ihn weitervermitteln. Allerdings entsprach das nicht den Vorstellungen der Therapeuten, da wir ja ein Tierheim wären und sie den Hund ausschließlich in eine Endstelle geben würden. Die Begründungen für diese Entscheidung waren vielfältig, der arme Hund, der dem Stress ausgesetzt wäre, der Hundehalter, der von Null an neu beginnen müsste etcpp. Behalten wollte die junge Frau ihn aber augenscheinlich auch nicht.

Und so bekam ich einige Wochen später eine E-Mail von der Bekannten mit dem Inhalt:

(Name des Hundes) lebt definitiv nicht mehr :-(((
Ich muss das erstmal sacken lassen.

Diego <3

Diego ist wie oben beschrieben mein Hund, ich habe ihn aus einem Tierheim übernommen, weil er dort nicht zu managen war. Er zeigte keinerlei Frustrationstoleranz und ging „aus dem Nichts“ ins ungehemmte Beschädigungsbeißen, sobald sein sehr dünner Geduldsfaden gerissen ist.

diego3

Ein Beispiel: Diego ist sehr distanzlos und fordert von allen Menschen Streicheleinheiten ein. Er lehnt sich an, bekommt seine seine Zuwendung und – Bäm – innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde dreht er sich um und attackiert den Menschen, der ihm eigentlich etwas gutes tun will. Weitere Beispiele wären Hundebegegnungen, bei denen er umlenkte, An- und Ableinen, In der Nähe stehen sowie jegliche unbekannte Situationen und jeder Hauch von Stress.

Diegos Vergangenheit ist nachweislich von Gewalt geprägt und er wurde von seinem Vorbesitzer heftig verprügelt. Irgendwann hat Diego gelernt, dass er sich Menschen vom Hals halten kann, in dem er seine Zähne einsetzt. Dazu kamen ungünstige Lernerfahrungen und Generalisierungen, was schliesslich dazu führte, dass Diegos Attacken jegliches Normalverhalten vermissen liessen. Der biss nicht zu, der rastete aus und verlor sich völlig in seiner Attacke.

Eine ehrenamtliche Mitarbeiterin nahm sich Diego an und erarbeitete mit ihm den Maulkorb, so dass man nach Monaten endlich mit ihm spazieren gehen konnte – wenn man diese Tortur denn so nennen will.

Den fragwürdigen Geografiekenntnissen einer lieben Freundin ist es zu verdanken, dass ich eines Tages ins Tierheim fuhr und Diego begutachten sollte.

Da stand ich nun mit seiner Gassigängerin, am Horizont passierte irgendetwas und Diego legte los, attackierte heftig in Arme, Bauch und in Richtung Gesicht und  – es passierte nichts. Schliesslich hatte die zu Rate gezogene Hundetrainerin empfohlen, die Attacken zu ignorieren und abzuwarten, bis der Hund von seinem Opfer abließ. Das diese Vorgehensweise nicht viel mehr als blaue Flecken bei der Gassigängerin hinterließ, jedoch keinerlei Verhaltensänderung bewirkt hat, brauche ich hier nicht zu erwähnen, sonst wäre er ja nicht bei uns.

Oben habe ich erwähnt, dass Diego Opfer von massiv übergriffigen „Erziehungsmethoden“ geworden ist. Sogar am Abgabetag hat sein Vorbesitzer ihn noch sehr übergriffig behandelt, so dass eine Tierheimmitarbeiterin eingreifen musste. Diego ist tatsächlich einer dieser Fälle, in denen von Tierquälerei gesprochen werden kann. Dennoch darf, nein, musste auch Diego lernen, dass er mit seinen Attacken nicht zum Ziel kommt. Und auch bei einem Hund wie Diego muss ein solches Verhalten adäquat unterbunden werden.

Die Betonung liegt hier – und sage ich gerne deutlich –nicht auf nett und positiv bestärkend, sondern auf adäquat und fair.

Eine solche Aussage ruft in den sozialen Netzwerken und Hundeforen naturgemäß hysterische Reaktionen hervor und ich kann mir schon vorstellen, wie demnächst der Shitstorm über uns hereinbricht, weil im Fernsehen zu sehen ist, wie ich mit reality-gescrypteten Alphawurf einen Hund aus der Attacke hole. Und natürlich wissen sie es alle besser, die Facebook-Gruppen und die ganzen „Tierquälerei“-schreienden Damen, die Hundetrainerinnen und der komische Petitions-Messi.

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Da hätte ich nur eine Frage!

So weit, so gut. Nur eines noch. Wenn Ihr es wirklich besser wisst und wenn Eure Methoden wirklich so toll funktionieren, wie Ihr es auf Euren Webseiten, bei Facebook und  sonstwo rausposaunt, wie kann es dann sein, dass alle die von mir genannten Hunde im Tierheim oder in der Tiefkühltrühe gelandet sind?

Alle Hunde in meinen Beispielen, und wie gesagt, mir fallen noch viele weitere ein, sind samt und sonders bei solchen Hundetrainerinnen und Hundetrainern gelandet, die im Internet die absolute „Gewaltverneinung**“ propagieren, denen einfaches „Nein!“ schon zu brutal ist und die mittels intermediärer Brücke, Zeigen und Benennen, Doppelten Rückruf oder was weiss ich an ihren Hunden rumdoktorn.

Und die mit GENAU DIESEN Hunden gearbeitet haben. Also, warum sind die Hunde hier?

Wenn Zeigen und Benennen so gut funktioniert, wie kann es sein, dass der Hund trotzdem weiterbeißt, bis es zur Abgabe kommt? Und wenn sich alle Welt über Frau Nowak empört, weil sie inakzeptable Methoden anwendet, wie kann es dann sein, dass gleich vier der Empörten nicht in der Lage sind, mit den hochmodernen neuesten Erkenntnissen, die sie propagieren, einen 9 Monate alten schnappigen Aussie in den Griff zu bekommen?

Natürlich kenne ich auch die ganzen Ausreden von unkooperativen Haltern, dass man den Hund von vorneherein hätte positiv arbeiten müssen, mangelnder Bindung, Hundeschul-Hopping oder irgendwelchem Blödsinn von Deprivations- oder noch besser Prägeschäden.

Am Ende des Tages ist es so, dass Ihr euch gegenseitig dafür abfeiert, dass Ihr die großen Hundeseelenversteherinnen seid, während wir noch den Müll aufräumen, den Ihr bei Euren Kunden hinterlassen habt.

Und ich hätte manchmal nicht wenig Lust, einfach jeden einzelnen dieser Fälle öffentlich zu machen und Euch eiskalt an den Internetpranger zu stellen. Oder noch besser, Euch besuchen zu kommen und Euch mal so richtig aversiv die Meinung zu geigen. Aber auch so etwas stellt schliesslich eine Form der Gewalt dar, auch wenn Ihr das augenscheinlich anders seht, wenn man Eure Äußerungen so verfolgt.

Und Gewalt, die lehne ich grundsätzlich ab!

 

* Die Hundenamen habe ich geändert, schliesslich will ich niemanden verpetzen.
** Gewaltverneinung gilt selbstverständlich nur für Hunde, bei Menschen sind sie weniger zimperlich.

73 Kommentare
  1. Johanna-Merete Creutzberg
    Johanna-Merete Creutzberg sagte:

    Ach, Du lieber Normen,

    Deine Frau möge es mir bitte nachsehen, ich könnte Dich küssen!!!!!!

    Du hast die Gabe, die Dinge so beim Namen zu nennen, dass man nur noch jaaaaaaaaaaaaaaa rufen mag, dabei selbst noch bei diesen furchtbaren Zuständen lächelt und sagt:

    Genau so arbeite ich auch, bzw. delegiere diese Hunde an Profis, die deren Leben retten, weil sie es verstehen, mit ihnen so zu arbeiten, dass SIE DEN MENSCHEN endlich verstehen und loslassen können, sie selbst sein und ein hunde- artgerechtes Leben er-leben!

    Danke!

    Herzensgruß
    Johanna-Merete

    Antworten
    • Daniela Verrall
      Daniela Verrall sagte:

      DANKE, DANKE, DANKE! Dem ist nichts mehr hinzuzufuegen, durfte das Ergebnis solcher „Trainer“ jahrelang mitverfolgen….diese Hunde werden schlichtweg im Stich gelassen, sie leiden leise, weil nach aussen hin ist ja „gewaltfrei“ und nur mit positiver Verstaerkung trianiert worden. Ja sicher…..abgesehen, dass es sehr wohl (zwecks Absicherung) einer positiven Strafe bedarf (nein, liebe ALer, damit ist nicht gemeint dem Hund eins ueberzubraten) + Alternativverhalten, ist es auch von der Lerntheorie her nicht richtig, dass man nur mittels positiver Verstaerkung nachhaltige Erfolge erzielen kann.

      Und ich schliesse mich dem Autor an, Gewalt verabscheue ich, klare Grenzen und auch, wenn noetig, ein Abruch des unerwuenschten Verhaltens ist jedoch nicht nur legitim sondern auch von Noeten. Aber nein, wir belassen den Hund lieber in seinem Verhalten, der fuehlt sich sicher pudelwohl, gestresst wird er ja dabei nicht (Achtung Ironie).

      Mittlerweile wird mir nur mehr speiuebel…..

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  2. Susanne Berthel
    Susanne Berthel sagte:

    Lieber Normen,
    aus deinen Worten spricht sehr viel Frust. Frust deshalb, weil viele Hunde völlig unverstanden „therapiert“ werden……..die dann erst recht zu gefährlichen Beissern werden.
    Was ich immer schade finde, dass vieles nur in schwarz-weiss getaucht wird.
    Man kann „gewaltfrei“ arbeiten, aber muss natürlich auch das richtige Mass finden, einen Hund Grenzen zu setzen.
    Es geht natürlich gar nicht, einen angreifenden Hund zu ignorieren, da muss man dann ganz klar Paroli bieten. Das geht gar nicht, einen Hund dies durchgehen zu lassen.
    Mich würde es wirklich mal ernsthaft interessieren, wie du vorgehst und mit diesen Hunden arbeitest.
    Diese ganzen Diskussionen über diese TV-Trainer, nerven schon ziemlich. Jeder sieht etwas anderes und jeder würde es auf alle Fälle anders machen. Nun, man darf aber eben bei diesen Sendungen nicht vergessen, dass das Publikum unterhalten werden will.
    Ich bin ganz deiner Meinung, in bestimmten Situationen eingreifen zu müssen und so lange es nicht so haarsträubend und reisserisch abläuft, wie bei einem bestimmten Trainer…..nun ja…..

    Auf alle Fälle hast du das super geschrieben und Hut ab vor der Arbeit du du / ihr leistet und jedem Hund eine Chance auf ein besseres Leben bietet.

    glG Susanne

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    • normen
      normen sagte:

      Hallo Susanne,
      ja, es ist frustrierend, ständig mit diesen Schicksalen konfrontiert zu werden. Und damit meine ich nicht nur die Hunde, sondern in allererster Linie auch die Menschen, die oft sehr viel auf sich nehmen und am Ende einen harten und sehr emotionalen Weg gehen müssen. Und dabei wäre es in so vielen Fällen unnötig gewesen, wenn man dem Hund entsprechend frühzeitig erzieherisch eingewirkt hätte.

      Was unsere Vorgehensweise angeht, bin ich der Meinung, dass wir „gewaltfrei“ arbeiten, natürlich nicht, wenn man die Maßstäbe von TsD oder anderen anlegt. In 90 % der Zeit sind wir nett und positiv bestärkend. In den 10% der Fälle, in denen wir nicht nett sind, gehen wir eher körpersprachlich vor, als dass wir zu körperlichen Mitteln greifen. Mein Ziel ist Fairness, d.h. dem Hund in einem Konflikt zu ermöglichen, dass er auch eine Chance hat, zu lernen, dass ein Verhalten unerwünscht ist. Alles andere ist unfair und häufig sogar tierschutzrelevant.

      Wenn ich mit einem Hund arbeite, dessen Verhalten, also z.B. eine Attacke, ich vielleicht auch körperlich abbrechen muss, dann muss ich mir vorher überlegen, wie und in welcher Intensität. Und was kommt danach? Und wann ist der richtige Zeitpunkt? Dafür braucht der Trainer so viel Sensibilität dem Hund gegenüber, wesentlich mehr als wenn ich einfach „nur“ bestärke. In dem Moment übernehme ich Verantwortung und das sollte mir auch klar sein.

      Unsere Hunde – auch die, die beissen – können ohne Leine laufen, sofern sie nicht beauflagt sind, können uns begleiten und mit ins Restaurant, ins Büro oder in den Stadtpark gehen. Sie haben Sozialkontakt zu Artgenossen und zu Menschen. Um ihnen diese Freiheiten zu ermöglichen, setze ich ihnen lieber auch mal deutlich eine Grenze, als dass ich im Kauf nehme, ihnen dieses Grundrecht eines jeden Hundes zu verwehren. Das wir davon von allen Seiten angeschossen werden, damit muss ich leben. Aber wenn ich mir meine Hunde so anschaue, die auf der Matraze neben dem Sofa Kontaktliegen, finde ich, es lebt sich eigentlich ganz gut :-)

      LG Normen

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  3. Andrea Frost
    Andrea Frost sagte:

    Hallo Normen,

    so oft habe ich nun schon Deine Beiträge gelesen, dabei wild genickt, geschmunzelt, Wut gespürt und Dank empfunden. Dank dafür das es offensichtlich doch noch Menschen / Hundeleute gibt die mit beiden Füßen in der Realität stehen. Die in der Lage und gewillt sind Dinge beim Namen zu nennen. Das tut so gut.

    Ich kann mich Johanna-Merete nur anschließen, sorry an Deine Frau, doch dafür hast Du Dir echt langsam ne Ladung hugs n kisses verdient :)

    Mach bitte weiter so und sei Dir gewiss, wenn es sich auch oft nicht so anfühlt, Du bist nicht allein und wenn der Shit wirklich stormt, stehen gewiss einige hinter Dir. Nicht um Dir in den Rücken zu fallen sondern um sich gemeinsam mit Dir die Brise um die Ohren wehen zu lassen ;)

    liebe Grüße

    Andrea

    Antworten
  4. Melanie
    Melanie sagte:

    Lieber Normen, Du sprichst auch mir aus der Seele!
    All diese Dinge empfinde und erlebe ich bei miener Arbeit ja ganz genau so!
    Bitte hör nicht auf die Dinge so deutlich beim Namen zu nennen.
    Wenn ich nicht auch mal aggressives Verhalten abgebrochen hätte, wäre ich definitiv nicht mehr arbeitsfähig und womöglich wären andere Menschen schwer verletzt worden.
    Wie eine „tolle“ Trainerin aus USA ja zeigte, kann man sogar danebenstehen wenn ein Hund einem Kind im Hosenbein hängt. Bloß nicht eingreifen..denn der Hund könnte ja auf sie los gehen..lieber durch klatschen und rufen versuchen abzulenken und das Kind ist auf sich gestellt..OHNE WORTE!
    Also dann doch lieber mal etwas deutlicher werden und klar stellen was erlaubt ist und was nicht. Mir ist ein Hundeflüsterer aus den USA 10000x lieber als diese Wattebauschwerf-heititei-immertuzi-möchtegernexperten.

    Egal wieviel Shit da noch kommt..ich bin ganz auf deiner Seite!

    Liebe Grüße
    Melanie

    Antworten
  5. Hajo Czirski
    Hajo Czirski sagte:

    Hallo Normen,
    hast Du etwas gegen Tierärzte mit der Fachrichtung Verhalten?

    Sie sind doch das einzig Wahre! Jedenfalls wenn man das Hundegesetz in Niedersachsen liest. Das Hundegesetz, bei deren Entstehung die TÄK Niedersachen an entscheidender Stelle mitgewirkt hat. Sie dürfen aufgrund ihres Studiums (Veterinärmedizin = Erkrankungen und Behandlung von Tieren) mit einer kurzen Zusatzausbildung den Wesenstest abnehmen und die ausbilden und prüfen, die dieses auch wollen, sie machen die Fortbildung i. S, Hundegesetz – sie sind eben die Fachleute. So steht es im Hundegesetz Ns und soll nun auch in SH, Berlin und Hessen sein. Das ist doch mal erfolgreiche Lobbyarbeit. Aber ist ja auch kein Problem, da an wichtigen Stellen durchgängig Tierärzte sind.

    Zur Not kann darf man auch ohne Fremdmeinung einzuholen, mit Arznei die Therapie unterstützen oder eben auch euthanasieren. Wie eben „Götter in weiß!“

    Aber was machen die Hundetrainer? Statt sich über eine gemeinsame Basis (aber da sehe ich Licht am Horizont) zu definieren, werden Trainer mit, von der eigenen Einstellung, abweichender Meinung häufig heruntergemacht. Aber Kritik ist ja auch unheimlich einfach. Besser machen ist ungleich schwerer. Kritik ist immer gut – konstruktive Kritik.

    Mach weiter so.

    Gruß Hajo

    Antworten
  6. René
    René sagte:

    Hallo Normen, leider sind „wir“ nur eine kleine Gruppe….wir sprechen aber die selbe Sprache…das ist toll..! beware es, es ist kostbar.
    Viele Grüße
    René

    Antworten
    • you-did
      you-did sagte:

      …die Gruppe ist gar nicht so klein… aber bei den aggressiven Anschuldigungen und Hetzschreibereien der sog. TsDler traut sich kaum noch jemand den Mund aufzumachen, bzw. in die Tasten zu hauen… jeder Artikel, jeder Post wird hemmungslos zu Grunde diskutiert und gerne auch in diversen Gruppen eingefügt und dort im Rudel zerfleischt. Die „Gewalt“, die sie ihren Hunden vorenthalten, entladen sie dann so…
      Normen… toller Artikel… dem ist nichts hinzuzufügen!
      Mich würde interessieren, wie die Tsdler rechtfertigen, ihre Hunde während ihrer Arbeitszeit alleine zu lassen. Ist das nicht auch Gewalt und Stress? Immerhin handelt es sich doch um Entzug von Sozialgemeinschaft… Es sei denn, die TsDler sind allesamt HarzIV-Empfänger und ständig zu Hause… was einiges erklären würde ;)

      Antworten
  7. sabina koehler
    sabina koehler sagte:

    Sehr schön, allerdings ist es wirklich traurig was so alles mit den Hundlingen gemacht wird. Bei den Pferden sieht es nicht besser aus. Es gibt 10000 von diesen selbst ernannten Gurus und das schlimmste ist das jeden Tag neue aufstehen. ..

    Antworten
  8. Sandra
    Sandra sagte:

    Ich finde es Klasse, endlich Jemand der sagt, wie es ist…super geschrieben, ehrlich, und über einiges musste ich auch schmunzeln. Ach ja, ich wollte, auch der Letzte würde es endlich begreifen, dann müsste ich mir so einiges dummes Gesülze von Nachbarn nicht mehr rein ziehen, die, wohl bemerkt, irgendwelche Psychohunde zu Hause haben. An meinem Lucky ( 8 Jahre) sehe ich, das ich weiß, was ich mache, denn Lucky ist ein supertoller Hund und von jedem Freund, egal ob Katze, Hund, Papagei oder Mensch, groß oder klein…er hat nur eine Macke und das ist sein bellen, wenn es klingelt, aber nur kurz und irgendwas ist ja immer, sonst wäre es ja fast langweilig :) Und soll ich mal was verraten? Wir haben dafür keine Hundeschule gebraucht und auch keine besserwisserischen Nachbarn! Wenn es heiß „Pfui“ dann ist es auch „Pfui“ und wenn es heißt „feiner Lucky“ dann wird sich schwanzwedelnd darüber gefreut. Und die Leckerlis gibt es mal Zwischendurch und nicht weil ich unerwünschtes Verhalten vermeiden will, denn wenn ich ihm Leckerlis gebe, nur weil er dann nach dem xten Male Rufen endlich auftaucht (bei Lucky höchstens 2x ), dann denkt er „Oh cool, laß die Olle doch rufen, bis sie heißer ist, denn ich bekomme ja sowieso mein Leckerli“ . Und das Gleiche werde ich auch mit meinen Husky machen (7 Monate) … und auch bei ihm werde ich keine Hundeschule besuchen, denn ich finde es besser, wenn er unter die Treppe geht, wenn er mal wieder Blödsinn gemacht hat (und das weiß er ganz genau, vor allem wegen dem Klang meiner Stimme), als wenn er bei „Peng“ einen auf toten Hund macht, was wohl besser ist, als dem Hund das Dauergekläffe abzugewöhnen, das er anschlägt, wenn mal einer vorbei läuft und dieser aber schon im nächsten Dorf ist (naja, er könnte ja zurück kommen)…nicht meine Beiden, sondern der Hund von den Nachbarn, die ja „sooooo eine Liebe ist“, aber wollte Agro mit gefletschten Zähnen und voll dem Psycho-Blick auf meine Beiden los (vor allem als Demon noch ein WELPE war…jetzt ist er ja ein Junghund und schon wieder interessant) und wenn so das Ergebnis einer Hundeschule aussieht, kann ich da gut und gerne drauf verzichten. Lucky und Demon sind nicht meine ersten Hunde, die ich habe und ich hatte vorher weiß Gott schlimmere „Sorgenkinder“ und auch die sind alle ganz brave Hunde geworden, mit der Einen oder Anderen, aber völlig harmlosen Macke. Und auch mit Huskys habe ich meine Erfahrungen und wenn ich dann doch ml eine Frage habe, dann wende ich mich nicht an mein Freundin, mit 2 Huskys und zwei Grönländer, und auch nicht an eine Hundeschule, sondern an Jemanden mit wirklichen Erfahrungen (Musher oder so, die ihre Hunde auch nicht mit Samthandschuhe anfassen)…aber bisher sind wir ganz gut alleine klar gekommen. Und trotzdem würde ich niemals behaupten, ich wäre eine Expertin oder wüsste alles besser…totaler Quatsch! Aber man wächst mit seinem Hund und auch das Wissen. Und gerade wenn man ihn als Welpe bekommt, dann lernt man seine Macken eher kennen und kann sich darauf einstellen. Jeder Hund hat seinen eigenen Charakter, aber wird weder aggressiv noch bissig geboren…

    Antworten
  9. Mandy
    Mandy sagte:

    Ach Normen, nach ca 50 Pflegehunden und NUR 2 Jahren Tierpflegerarbeit (erlernt!) in einem so genannten Tierschutzverein, der Hunde wegen sehr viel geringerer Vergehen „gehen lies“, darf ich wohl offen deine Meinung teilen. Und ich weiß, wie schnell Hunde in neuer Umgebung, bei neuem „Personal“ und dessen unkomplizierten, einfachen „drei“ Regeln, plötzlich ein völlig neues ICH zeigt – welches gar nicht so neu ist…
    Leider befürchte ich aber auch, dass ein paar Leser nun wieder bei DER ART HUNDESCHULE landen, deren Methoden nicht nur absolut gegenteilig von Heititeiti sind, sondern deren erzieherische Maßnahmen erst bei „Keine Strafe ist Lob genug!“ verharmlosen. Besonders diese Trainer selbst, würden angesichts deiner Worte (denn Man(n) ließt ja nur, was man heraus lesen/kapieren/verstehen kann) mit erhobenen Hauptes (und Fingers) diesen Artikel kopieren und sagen: „habsch doch immer gesacht, aber es muss erst wo geschrieben stehn, eh se mir glauben!“ …
    Hast du nicht auch Mal eine „Geschichte“ über diese Art Trainer?
    Hier in der Nähe verdient solch ein A… (ich nenne ihn Herr T.) damit Geld, fremder Leute Hunde zu drangsalieren. Wenn der mit denen Mal fertig ist, erkennt man sie bereits von weitem. Sie haben einen Stempel auf der Stirn, bzw einen Knick in der Körperhaltung. Viele Leute gehen dort nur 1, 2x hin und wissen dann viel zu berichten. Empört, selbstverständlich… Aber das Handwerk kann solchen Trainern eben leider niemand legen. Denn ähnlich wie beim Anraten zum euthanasieren, gibt es genug Halter die solchen Trainern Glauben schenken, wenn der ihnen nur erklärt, dass JEDER HUND von vorn herein nur ein Ziel verfolgt: die Weltherrschaft an sich zu reißen und den Menschen schwer zu verletzten, sobald er die Chance bekommt! Ich wünschte, du hättest eine Geschichte über solche Trainer und die Folgen für diese Hunde – samt Halter

    Antworten
    • Ute Heberer
      Ute Heberer sagte:

      Liebe Mandy,
      ohne dass ich solche Menschen in Schutz nehmen möchte, Gewalt gehört selbstverständlich nicht in die Hundeerziehung, muß ich Dir leider sagen, dass ich mich an tatsächlich 2 schwierige Hunde erinnern, die möglicherweise aufgrund eines solchen Trainers ins Tierheim gekommen sind. Dagegen stehen aber wöchentlich mindestens 2 Hunde und viele Anrufe, die unser Tierheim erreichen, vorgearbeitet genau so wie von Normen treffend beschrieben! Auch wir arbeiten fast nur noch in dieser Schadensbegrenzung :-(

      Antworten
  10. Sitta
    Sitta sagte:

    Ja leider ist das mit den Hundeschulen und vielen Trainern so. Für mich war es auch ein weiter Weg, bis ich jemanden der so wie du arbeitest gefunden habe, du kennst sie auch es ist Tierpsychologin Melanie Schauer. Ihr solltet euch zusammen tun (sorry an Franzi, ich meine beruflich). Lieber Normen wiedermal ein absolut stimmiger Artikel, der leider nur zu wahr ist. Habe selber diese Erfahrung gemacht und wenn es Melanie nicht gegeben hätte, wäre einiges bestimmt anders und viel schlechter verlaufen für einen unserer Hunde. Weiter so und ich hoffe das viele Menschen irgendwann mal aufwachen und verstehen, das bäm nicht gleich schlagen, sondern grenzen setzten und Körpersprache bedeutet. Liebe Grüße an dich und deine Franzi, ach ja und zu deiner nächsten ‚Lesung des Shitstorms‘ kommen wir auch gern wieder, aber nächstes Mal bitte mit Micro, damit auch die in der hintersten Ecke alles hören.

    Antworten
  11. Foxironja
    Foxironja sagte:

    Hi Norman,

    ich finde es wirklich mutig, dass Du Deine Sicht der Dinge hier so klar und deutlich schreibst.
    Ich wünschte, das würden viel mehr Menschen tun.
    Und ganz besonders wünschte ich, die lieben Hunde- bzw. Tierhalter würden sich endlich einmal ihrer Verantwortung bewusst werden, die sei eingegangen sind, als sie sich das Tier angeschafft haben.
    Dazu gehört dann eben auch Erziehung. Man kann doch auch ein Kind nicht einfach ins Heim geben, wenn es nicht so „funktioniert“ wie man sich das wünscht.
    Nein, den Hund kann man ja als aggressiv abstempeln und mal eben einschläfern lassen.
    Man kann sich ja nen neuen holen. Es gibt ja die Billighundemärkte. Da ist es ja ganz einfach und nicht so teuer wie beim guten Züchter.
    Mach weiter so. Mir ist auch ein USA Trainer lieber, der auch „aggressive“ Hunde resozialisiert, als diese Wattebäuschenwerfer und Wurstreinstopfer.
    o.k. ich werfe auch schon mal Wurst rein. Funktioniert ja auch, wenn auch nicht immer.

    Gruß
    Foxironja

    Antworten
  12. Marco
    Marco sagte:

    Meiner Meinung nach sollten solche „Trainingsleistungen“ veröffentlicht werden. Wenn ein Trainer (ich kann Binnen-I’s nicht leiden) „Ergebnisse“ erzielen, dann sollten die Kunden die kennen. Das muss ja kein Pranger sein, sondern es geht um schlichte Tatsachenfeststellung: „Hund x ist von Trainer y nach Begutachtung durch z nicht mehr erziehbar/trainierbar/therapierbar und gehört getötet“

    Antworten
  13. Tarjas Trulla
    Tarjas Trulla sagte:

    Es hat mir das Herz gebrochen, was den armen Hunden angetan wurde. Hat irgendeiner dieser ach so tollen Trainer mehr als einen Hund gehabt. Selbst ich als Leihe seh doch das Hunde untereinander das völlig anders regeln wie propagiert. Ja da wird auch mit ignorieren gearbeitet, aber wenn das nichts bringt die Lefzen hoch gezogen, geknurrt und wenn das immer noch nichts bringt auch mal angerempelt, aufgeschmissen und so weiter. Als ich mal völlig verzweifelt über meinen bösen Hund zu einem Befreundeten (und wie ich meine guten) Hundetrainer ging, und die Situation beschrieb, nickte er sah mich an und sagte: Denk mal weit zurück. Wie ist das im Wolfsrudel? Genau! Auch wenn der Hund nicht mehr wie ein Wolf aussieht, viele Verhaltensweisen sind geblieben. Resümee: Nicht ich habe den gestörten Hund, sodern die Hunde sis der Gruppe die Tarja als böse ein gestuft hat, die gestörten Halter. Andre Gruppe keine Probleme

    Antworten
  14. Anna
    Anna sagte:

    Deprivations- und Prägeschäden sind die Schlagwörter für´s gut gelaunte Wochenende :D

    Im Ernst, Du/Ihr habt ein einen tollen Blog und ich habe großen Respekt für Menschen, die sich das nach wie vor antun! Ich empfinde die Hundehalter und Gesellschaft inzwischen als so eine Zumutung, dass ich an der Ausbildung überhaupt keinen Spaß mehr habe und nach fast 20 Jahren das Gewerbe abgemeldet habe!
    Hoffentlich ergeht es Euch nicht auch so und es findet wieder ein Wandel statt zu einer artgerechten Haltung und Ausbildung, wo weder das eine, noch das andere Extrem Platz finden.
    Ich wünsche Euch die Kraft und Resourcen um möglichst effizient und entgegen des Trends weiter zu machen und hoffe, dass das winkende Geschäft nicht zu verführerisch wird ;)
    LG
    Anna

    Antworten
  15. Tarjas Trulla
    Tarjas Trulla sagte:

    Was mir grad noch einfiel: Auch wir waren in der Hundeschule. Erfolg? Nicht so wie wir es uns gewünscht hätten, es hat Tarja aber auch nicht geschadet. Bis der Trainer mal nicht da war. Vor dem Vertreter hatten durch die Bank weg alle! Hunde angst. Vom Welpen bis zum Ausgewachsenen. Ganz zum Schluss der Stunde, als ich eigentlich schon aufgeatmet hatte, nahm er doch noch die Leine von Tarja in die Hand. Nie werde ich den Blick vergessen, in dem in Großbuchstaben stand: HIlf MIR! Die Hundeschule hat uns nie wieder gesehen. Was ich bereue ist das ich nicht schon gegangen bin als es mir mein Gefühl zu beginn der Stunde befohlen hat.

    Antworten
  16. Daniela
    Daniela sagte:

    Danke für diesen tollen Bericht!
    Es gibt also doch noch Menschen, die normal auf einen Hund reagieren können und ihn als das sehen, was er ist! Das gibt Anlass zur Hoffnung, dass wir nicht in wenigen Jahren ohne Hunde leben müssen, weil sie dank der „Erziehungsmethoden“ von soziopathisch gestörten Moralaposteln nicht mehr kontrollierbar und von den Gesetzgebern deswegen verboten worden sind!
    Lasst euch nicht von diesen selbsternannten „Hundeflüsterern“ unterkriegen – die wissen ja nicht einmal, welche Quälerei sie dem Lebewesen Hund durch diese artfremde Behandlung eigentlich antun… :-/

    Antworten
  17. Harald
    Harald sagte:

    Danke für den Bericht, Norman.
    Solche Erlebnisse hatte ich auch zu Genüge.
    Mein Hund wurde damals auch aufgegeben. Und nun hab ich ihn schon 9 Jahre. Auch wenn er noch kleine Macken hat, ist er ansonsten ein Schmusehund und lässt sich von jedem streicheln.
    Hundetrainer und Schulen sind für mich bis auf eins-zwei Ausnahmen ein rotes Tuch.
    Das sind überwiegend Leute, die ne Menge Kohle zu Fenster raus geschmissen haben und sich mit ihren Zertifikaten, die ich eher fürs Klo nehmen würde, profilieren und meine, sie hätten das absolute Hundewissen.

    Antworten
  18. Nele
    Nele sagte:

    Danke. Sie sprechen mir aus der Seele! Aber solange selbsternannte Experten von Hundepaedagogik sprechenund wir unsere Hunde wie kleine Menschen behandeln, solange wird sich wohl nichts ändern. Hunde sind soziale Raubtiere – liebe Wattebauschfraktion fangt an sie so zu behandeln.

    Antworten
  19. Daniela
    Daniela sagte:

    Lieber Norman,

    vielen, vielen Dank für diese Beitrag.

    Auch ich habe das „Vergnügen“ vor einigen Jahren einen solchen Hund, der in seiner Jugend nur schlechtes erfahren hatte und der gelernt hatte, wenn ich die Menschen doof finde, kann ich sie mir mit den Zähnen vom Leib halten, aus dem TH zu holen.

    Wir haben erst nach einiger Zeit gemerkt, was wir uns da angelacht hatten und mein erster Impuls war, „Geh in eine Hundeschule!“. Heute bin ich froh, daß ich diesem Impuls nicht nachgegeben habe, weil ich irgendwie das Bauchgefühl hatte, 1. packe ich das auch alleine und 2. die werden meine Hund nicht richtig verstehen.

    Ich bin also meinem Bauchgefühl gefolgt, habe Grenzen gesetzt (und das sicher nicht mit dutzidutzi, sondern sehr konkret mit dem sogenannten Alpahwurf) und dem Hund klar gemacht, beißen ist nicht die Option MEINER Wahl, also kannst Du es auch einfach sein lassen, dann können wir zueinander finden und auf dieser Basis aufbauen. Heute, 8 Jahre nach dem Einzug unseres Hundes, haben wir einen Konsens gefunden. Fremde Leute haben die Finger weg zu lassen (da bin ich sehr direkt, auch wenn manche beleidigt sind), den eigenen Leuten kann er vertrauen, auch ohne den Einsatz von Zähnen und wenn ihm was nicht gefällt, dann kann er in seine Box gehen und gut.

    Auch ich lehne Gewalt gegenüber Tieren und auch meinen Hunden ab, aber ich lehne auch Gewalt von Hunden gegenüber Menschen ab. Das geht doch nicht, daß ich permanent Angst vor meinem Hund haben muß und wenn ich schon Nägel mit Köpfen, sprich‘ dem Hund klar machen muß, was ich will, was ich nicht will und wo die Grenzen sind, dann mache ich das gezielt und richtig auf den Punkt und nicht in kleinen Dosen mit Leckerli und Eiteitei (und ich persönlich bin ein großer Verfechter der gezielten Belohnung von Leckerli, aber alles hat seine Zeit).

    Du siehst also, ich habe mich in Deinem Beitrag mehr als einmal wieder gefunden und ich bin sehr froh, daß es noch Menschen gibt, die verstehen, das auch die Welt unserer Hunde nicht immer ein Ponyhof ist, aber wieder dazu werden kann, wenn man es versteht, sie wieder auf den richtigen Weg zu stellen.

    Deshalb nochmals danke für diesen Beitrag (man kann es nicht oft genug sagen).

    Antworten
    • Tanja
      Tanja sagte:

      Der Alphawurf ista ber ganz sicher Gewalt. Und sogar Herr Normen wird dir bestätigen, dass der absolut unsinnig und überflüssig ist.

      Antworten
  20. Tine
    Tine sagte:

    Toller Artikel! Alles wahr. Leider.

    Aber wo ist die Lösung? Ich lese hier schon eine Weile still mit. Traurig, ärgerlich, wütend, entsetzt, kopfschüttelnd und immer wieder frustriert.
    Es gibt tausende Vetreter von Erzeihunsgmethoden. Die schreiben ihre Bücher und der Hundemensch denkt in bester Absicht, dass das dann schon funktioniert, wenn man Pschtet und Kschtet, ignoriert oder positiv verstärkt. Wir wollen bitte alle immer lieb sein..

    Und dann stellen Leute mit dem optimalen Familienhund fest: „Nee, ist irgendwie schief gelaufen“. Von diesem Hund trennt man sich und kauft siche einen neuen. Gibt ja viele „hübsche Hunde“. Und wenn dann noch gesagt wird, dieser neue Hund wäre jetzt aber wirklich der ideale „Familienhund“, dann kann es ja dann nicht mehr schief gehen. Mit dem anderen Hund, da stimmte dann bestimmt was nicht.

    Es gab noch nie so viel Literatur über Hunde und wohl auch noch nie so viel Unverstand für das Lebewesen Hund.

    Was könnte eine Lösung sein? Dass sich jemand hinsetzt und bei den großen Buchversandhändlern Bücher rezensiert und den ganzen propagierten Schwachsinn da entlarvt? Der scheitert dann als Buhmann und Schlechtmacher.

    :-(

    Was nur, was kann man tun, damit das Drama nicht immer weiter geht?

    Hier lesen doch sicher auch nur Leute, die es nicht betrifft. Man braucht eine breitere Öffentlichkeit und eine Plattform, auf der sich diese Leute bewegen, um die es hier geht – nicht die ganzen vermaledeiten Hundeahnunghaber, sondern die, die denen glauben.

    P.S: Wer oder was ist TsD

    Antworten
    • normen
      normen sagte:

      Liebe Tine,
      leider habe ich auch keine Lösung. Mund aufmachen, auf das Bauchgefühl hören und sich nicht von der virtuellen Welle der Empörung überrollen lassen. Leider gibt es sehr viele, die sich wegducken angesichts der zu erwartenden Reaktionen. Das ist sehr schade, aber verständlich. Ich bekomme sehr viel „Feedback“, das so ganz und garnicht gewaltfrei ist …

      Ps.: TsD steht für „Trainieren statt Dominieren“, einfack mal bei Facebook suchen.

      Antworten
      • Tine
        Tine sagte:

        Ok. – Getan.

        Ja siehst Du, das ist es, was ich meine. Das liest sich doch perfekt. Wer will schon seinem Hund deutlich die Meinung sagen, wenn es doch offensichtlich auch anders geht. Das ist genau die Crux an der Sache. Klingt super – funktioniert aber nicht oder wenigstens nicht immer – vor allem dann nicht, wenn es dringend nötig wäre.

        Irgendwer hat mal gesagt, man gibt ja einem Jugendlichen, der dabei ist das gute und teure Automobil zu verkratzen nicht eben 5 EUR damit er aufhört.

        Das fällt mir ein zu positiver Verstärkung!

        Antworten
        • thomas
          thomas sagte:

          da fragt man sich allerdings warum genau an dieser stelle, wenn es um hunde geht, der gesunde menschenverstand aufhört, und solchen selbsternannten experten alles geglaubt wird. da braucht man nur mal das gehirn einschalten, auch wenn man keine erfahrung mit hunden hat.

          Antworten
          • Cerise
            Cerise sagte:

            Da muss man doch nur auf die Kindererziehung schauen.
            Die unsägliche „Superpädagogische“ Schiene ist von den Kindern auf die Hunde übergeschwappt.

            Alles heititeiti, alles bis ins kleinste Detail pädagogisch korrekt und Ratgeberbücher in denen Dinge stehen wie „Ihr Kind ist ein Partner in der Familie“ und die so wunderbar empathische Dinge raten wie „Wenn ihr Kind sich weigert sich anzuziehen bringen sie es einfach im Schlafanzug in den Kindergarten. Die anderen Kinder zeigen ihm durch auslachen das es nicht akzeptabel ist und ihr Kind wird das lernen.“
            Ja. Ne. Mein Kind ist kein Partner, sondern mein Kind. Und sicher, bevor ich anfange zu erziehen, oh Gott, da ist es doch besser wenn es ausgelacht wird….
            Und da man dem Kind, das dich schlägt, natürlich nur ganz sanft das Händchen wegziehen darf und laut „Aua!“ rufen soll, so darf man auch dem Welpileinchen nur ganz sanft wegschieben und laut „Aua!“ rufen.
            Wie ein 10 Wochen alter Welpe und ein 5 Monate altes Kind das Wort verstehen sollen wird leider, leider nirgends erläutert….

            Ich hab mit meinem 2jährigen nicht diskutiert und tus auch mit meinen Hunden nicht.
            Regel A bis G sind zu befolgen, ohne wenn und aber. Alle anderen Regeln dürfen auch mal gebeugt werden, da kann man „drüber reden/bellen“.

            Lieber Normen und ihr alle anderen: DANKE!
            Danke das ihr die Scherben aufhebt und das ihr damit auch nicht aufhört.
            Danke das ihr auch deutlich sagt was ihr da tut und vor allem, warum ihr das tun müsst.
            Danke das ihr eure Zeit, eure körperliche Unversehrtheit, euer Herz für diese Hunde hinhaltet.
            Danke das ihr da seit. Für die Hunde, für die Besitzer.
            Vielen Dank!

    • Daniela
      Daniela sagte:

      Ich denke einfach, die Menschen müssen wieder lernen auf ihr Bauchgefühl und auf ihren gesunden Menschenverstand zu hören und aufhören, jedem Guru, der eine bißchen Sendezeit im Fernsehen bekommt nach zu laufen.

      Aber irgendwie scheint vielen das Einfühlungsvermögen abhanden gekommen zu sein oder es war noch nie da, nur heute, in einer Gesellschaft, in der erwartet wird, daß Hunde wie geschmiert funktionieren, fällt das nur mehr auf. Ich weiß es auch nicht.

      Antworten
      • Dee
        Dee sagte:

        Hallo Daniela,
        diese Fragen stelle ich mich (fast) täglich, aber anscheinend versuchen viele Menschen das Nachdenken und das „Verantwortung übernehmen“ zu vermeiden. Meiner Meinung nach spiegeln unsere Tiere (und Kinder) nur das wieder, was wir mit ihnen veranstalten. Wenn ich auf Respekt keinen Wert lege (Bedürfnisse anderer Wesen nicht respektiere), kann ich auch keinen Repekt mir (und meinen Regeln) gegenüber erwarten. Oftmals fehlt es leider am Respekt gegenüber dem einzelnen Lebewesen (mit seinen Eigenheiten). Schäferhund ist eben nicht gleich Schäferhund….etc., aber Schubladen sind halt einfacher und „alle Deutschen sind perfektionistisch, sauber, pünktlich…“ AU WEIA!!!! Norman schreibt mir oft aus der Seele – und scheint einen ähnlichen Kampf gegen Menschen zu führen, die meinen, das man alles, was einem nicht in den Kram passt, einfach (?) wegschmeißt. Hund, Pferd und Kind müssen so funktionieren, wie im Fernsehen (in der Lieblingsserie). Natürlich stehen manchmal Verzweifelte vor einem, die nach etlichen Fehlberatungen (-therapien) einfach mit ihren Nerven und ihrer Kraft am Ende sind und keinen weiteren Versuch mehr starten können, – dann helfen keine Vorwürfe und gut gemeinte Ratschläge, sondern nur Taten (z.B. Tier aufnehmen und evtl. in geeignete Hände weitergeben). Scheinbar leben recht viele Menschen mit den Ideen die Fernsehen (die haben dort immer Recht) und Papier (auch Papier ist geduldig) verbreiten – zu viel wird überhaupt nicht hinterfragt. Dort stinken weder Kühe, noch singen Vögel laut im Morgengrauen, Amseln und „Bambis“ leben friedlich nebeneinander her und liefern sich niemals Beschädigungskämpfe – nur der weiße Hai ist böse….
        Ich wünsche mir mehr Menschen, die auf ihr Bauchgefühl vertrauen, ihre Ohren zum ZUhören, ihren Kopf zum Nachdenken und ihren Mund zum Fragen benutzen.

        Antworten
  21. petra berlinger
    petra berlinger sagte:

    Herzlichen Dank fuer die klaren und wahren Worte

    Einem Aussibub mit 6 Monaten , der es schafft eine komplette Familie auf die Couch zu bugsieren und sie sich nicht mehr traut aufzustehen , sich in den Pulli so verbeisst das es 30 !! Min dauert ihn da loszueisen …..musste ich auch erstmal erklaeren das ihm jetzt die Krone abgenommen wird und der Thron unterm Arsch weggezogen wird

    Schoen ? Nein ……Noetig ??? Aber sowas von !!!

    Jetzt ist er 1 Jahr und ein toller Familienhund geworden , noch mit kleinen Macken aber mehr als haendelbar und vor allen Dingen freundlich zu allen Menschen

    War ich brutal ? Nein es war nie noetig ABER sehr eindeutig im unterbinden nicht erwuenschten Verhaltensweissen und das vor allem Immer und Stets
    ?…
    In der Zeit des Trainings war es nicht leicht fuer die Familie den ganzen Fragen der Hundehalterrige Leckerlie Antwort zu stehen

    WArum kriegt der nie Leckerlie …… ist nicht noetig jetzt jedenfalls nicht

    Wie lastet ihr einen Aussie denn aus …..er lernt Frust zu ertragen, das ist Anstrengung genug

    Warum darf er nicht ohne Leine ….. wenn er uns nicht mehr ausblendet darf er wieder

    Warum muss er denn jetzt sitzen ……ganz einfach weil ich es will etc…..

    ANgeboten werde heute alle moeglichen Kurse den Hund auszulasten ihm gerecht zu werden, viel zu oft geht dabei leider unter das es unendlich vielen Haltern nicht mal moeglich ist entspannt mit ihrem Hund einfach nur zu laufen ….. schade

    Darum, noch einmal DANKE fuer den tollen Bericht

    Petra

    Antworten
  22. Anja
    Anja sagte:

    Lieber Normen,

    wo ist der „gefällt mir“ Button?
    Ich könnt wohl nicht mehr aufhören ihn zu drücken, so dankbar bin ich dir für dieses statement!

    Weiter so Käpt’n Normen, es sitzen mehr Menschen in deinem Boot als du denkst und es wird allerhöchste Zeit, daß wir gemeinsam gegen die Strömung rudern ;)

    Antworten
    • Ute Heberer
      Ute Heberer sagte:

      Und hier fehlt mir der „Gefällt mir“ – Button! Auch wenn alle Vorschreiber mir aus dem Herzen gesprochen haben, so tröstet mich der Gedanke, nicht einsam und alleine mit Normen in diesem Boot zu sitzen :-)
      Fangen wir also an, gemeinsam zu rudern !!!!
      Danke

      Antworten
  23. Angelika
    Angelika sagte:

    Lieber Norman!
    Danke, danke, danke, danke, danke und nochmal danke, du sprichst mir tief aus meiner Seele.
    Es bestürzt mich immer wieder, wenn ich sehe, dass ein Hund von einem Hundetrainer zum anderen wandert und sich nichts verbessert oder verbessern kann, weil weder der Trainer noch der Hundehalter selbst den Hund verstehen. Es macht sich auch keiner die Mühe, die Dinge (Situationen) aus der Sicht des Hundes sehen zu wollen oder zu können. Das Verhalten wird vermenschlicht und dementsprechend menschlich therapiert. Einmal versuchen sich in den Hund hineinzuversetzen und zu fühlen, was der Hund mit seinem Verhalten ausdrücken möchte (aber bitte nicht vermenschlichen!!).
    Menschen leben in einer Welt mit Grenzen, warum tun sie sich dann so schwer, einem Hund Grenzen zu setzen. Interessant zu beobachten ist immer wieder, dass viele Heitiheiti-Hundehalter den Hunden sehr wohl – aber leider dann unnötig aggressive und misshandelnde – Grenzen setzen, wenn sie von deren Verhalten genervt sind…… um danach vor lauter schlechtem Gewissen den Hund wieder mit Leckerlies vollzustopfen.
    Meine Meinung ist auch, dass nicht jeder zur Hundehaltung geboren oder geeignet ist.

    In diesem Sinne nochmal Danke und lg
    Angelika

    Antworten
  24. Corinna
    Corinna sagte:

    Vielen Dank, Normen, wie immer klare, wahre Worte!

    Ich bin gebissen worden, schon mehrfach
    Ich möchte hier offen gestehen, dass ich Angst habe, wieder gebissen zu werden.
    Das tut weh!
    Es ergibt mindestens große blaue Flecken, offene Verletzungen entzünden sich mit Pech, und oft gibt hässliche Narben etc.

    Meine eigenen Hunde, egal, ob von Welpenbeinen an oder als erwachsene Tiere übernommen, haben alle gelernt, dass Menschen beissen nicht zur Debatte steht.
    Als Hundehalterin bin ich VERANTWORTLICH für meinen Hund, immer und überall.
    Wer jagt, gehört an die Leine, wer beisst, gehört mit Maulkorb abgesichert – bis er Alternativen erlernt hat und selbst dann noch, wenn die Situation es erfordert.

    Mir persönlich ist es ein Rätsel, wie es überhaupt immer soweit kommen kann, zumindest innerhalb der eigenen Familie.
    Bevor all die Weichgespülten auftauchten, waren für mich einzelne Hundebisse „Unfälle“ und die in diesem Artikel aufgeführten Hunde die „absolute Ausnahme“.
    Die heutige Vielfalt an Trainingsverwirrung und der Verlust von Bauchgefühl haben die Quote immens gesteigert.

    Schade, dass wir Menschen es schaffen, alles zu versauen und gut, dass esLeute gibt, die nicht aufgeben, egal was sie sich anhören müssen – weiter so!

    Antworten
  25. Rike
    Rike sagte:

    Hallo Normen,

    vielen lieben Dank für Artikel wie diesen. Du bist einer der Hundemenschen, denen ich unbedingt mal beim Arbeiten zusehen würde. Gibts dich irgendwo in Videoformat zu sehen? Ist zwar nicht live, aber ich fänds erfrischend neben all diesen seltsamen Erziehungsvideos auf Youtube mal jemanden zu sehen, der ernsthaft mit einem Hund umgeht und auch um dessen Bedürfnisse und Gefährlichkeit weiß.

    Ich muss zu meiner eigenen Schande gestehen, dass mir leider noch die Reflexion fehlt, wenn ich meinen Hund körperlich zurechtweise. Aber wenn der versucht meinen 3-jährigen Neffen zu kontrollieren (Aussie-Style: Bellen, Schubsen, Schnappen), dann landet der ohne lange fackeln erstmal auf dem Rücken und wird von mir gesichert. Der ist schneller als ich und bevor der noch so tun kann, als würde er mich missverstehen, wird der auf den Boden gepinnt. Und bisher musste ich das zweimal machen und seitdem reicht eine klare Körpersprache vom nächsten Erwachsenen. Aber der Shitstorm der mir passiert ist, als ich das ein paar „Internetfreunden“ erzählt habe…war aufschlussreich.
    Gleiches gilt für meine Schilderungen über unsere Schutzdienstversuche. Mein werter Hund ist nämlich völlig linksgedreht und schaltet innerhalb von einer Sekunde von Beutetrieb auf Wehrtrieb und würde in einer für ihn kritischen Situation wohl auf den Mann gehen. Ich bin heilfroh, dass ich das weiß, aber laut Internet ist es ja wohl total meine Schuld, dass ich meinen Hund solch fürchterlichen Situationen aussetze :/

    Liebe Grüße aus Berlin, Rike

    Antworten
  26. tita
    tita sagte:

    Man braucht doch nicht mal bis zurück ins Wolfsrudel zu schauen: meine Kleine maßregelt andere Hunde ganz gerne mal, wenn die ihr zu aufdringlich werden. Da geht es auch nicht gerade zimperlich zu. Wieso sollte also der Mensch bei der Kommunikation mit den Hund (aka Erziehung) gerade auf dieses Mittel verzichten?
    Isofern: ich schließe mich allen an, die hier ihr Lob und Dank ausgesprochen haben und bin mit Krawallmaus einer Meinung: warum eigentlich nicht die Deppinnen anprangern? Schließlich sind sie dafür verantwortlich dass ein Tier sterben muss, das einfach nur angeborenes Verhalten zeigt (wenn auch fehlgeleitet).

    Antworten
  27. Frau_Werwolf
    Frau_Werwolf sagte:

    Vielen, vielen Dank für diese sehr klaren Worte. Das ist Seelenbalsam für mich. Ich ziehe meinen imaginären Hut vor Dir!

    Antworten
  28. Frank
    Frank sagte:

    Ich mach mich mal kurz unbeliebt. Ehrlich: ich finde den Artikel sehr gut. Zeigt er doch aus erster Hand von jemandem, der mit mehr als einem etwas verkorksten Hund zu tun hatte, wo die Probleme, Grenzen und Schwachstellen allzu theoretischer Ansätze in der Hundeerziehung liegen können. Und zum anderen spürt man beim Lesen sehr deutlich, dass hier jemand schreibt, dem das Wohl unserer Hunde wirklich am Herzen liegt.

    Aber ich muss sagen, dass ich bei einigen Kommentaren schon leicht die Augen zusammenkneifen muss. Zum einen scheint es hier und da cool zu sein, wenn man einen möglichst beherzten Umgang mit seinem Hund pflegt und zum anderen sind die Aufrufe bestimmte Trainernamen zu veröffentlichen um keinen Deut besser als das, was die „Gegenseite“ teilweise vom Stapel lässt.

    Ich habe ganz und gar kein Problem damit, auch mit Strafe, Sanktionen, Konsequenzen, körperlichen Grenzen oder wie auch immer man es nennen mag, aktiv in die Erziehung einzugreifen. Aber daran ist so ganz und gar nichts Cooles. Es ist eben manchmal eine Notwendigkeit, die mir zwar keine schlaflosen Nächte bereitet, auf die ich für meinen Teil aber dennoch auch gerne verzichten könnte.

    Viele Grüße
    Frank

    Antworten
    • normen
      normen sagte:

      Hallo Frank,
      du machst Dich ganz und garnicht unbeliebt! Und Namen veröffentliche ich grundsätzlich nicht, auch wenn es mir manchmal in den Fingern juckt.
      You’re welcome!

      Antworten
      • Daniela
        Daniela sagte:

        Eigentlich kann ich aus den Kommentaren nicht heraus lesen, daß das jemand cool findet, sondern, wie auch bei mir, nur Erleichterung darüber Verständnis zu finden und mal nicht verhauen zu werden, wenn man der Meinung ist, Grenzen seien für den Hund absolut notwendig.

        Antworten
  29. Peg
    Peg sagte:

    Hallo!
    Also, ich bin kein Hundetrainer oder -Therapeut, aber ich habe mich so ziemlich immer auf meinen gesunden Menschen- (und Hunde-) Verstand verlassen. 2 Hunde meiner Tante habe ich mit groß gezogen (wunderbar geraten!), beide haben mich geliebt (ich war da – meine Tante, Onkel, Cousine waren uninteressant :.-)), Dackel von der Vermieterin – meine kleine Freundin, Leos von meinen Lieblingsfotografen – stürzen sich auf mich. Klar, die können auch alle anders, hab ich live miterlebt. Aber da muss man doch auch Einhalt gebieten und ihnen klar machen, dass das soooo nicht geht. Kindern muss man doch auch Grenzen aufweisen (nein, keine Gewalt!!!). Es gibt halt Dinge, die im sozialen/familiären/freundschaftlichen Bereich einfach nicht gehen. Das musste – wahrscheinlich und hoffentlich – jeder von uns lernen und das dürfen auch Hunde (Tiere) lernen. Normen, Dein Artikel war supergut geschrieben und hat mehr als Spaß gemacht zu lesen, weil du mit gesundem Menschenverstand (und ner Menge Frust) Dir alles von der Seele geschrieben hast. Möge wenigstens so mancher davon lernen!!! Pflegehunde kann ich leider nicht aufnehmen – so gern ichwollte – aber bei 4 Killerkaninchen :-) hab ich Angst um die Hunde. Mach weiter so!! Und lass dich nicht beirren oder aufhalten! Hut ab!

    Antworten
  30. PeLa
    PeLa sagte:

    Da schon alles gesagt wurde kann ich mich dem nur anschließen. Hunde brauchen klare grenzen dann können sie auch ein schönes leben führen. Erlebe es in meinem job auch nur allzuoft daß man den hund lieber einschläfern würde als eine „gute“ HS aufzusuchen.

    Antworten
  31. Tanja
    Tanja sagte:

    Mir ist der Beitrag zu einseitig: Es gibt sicher die oben beschriebenen Fälle, wo sogenannte „heititei“-Trainier nichts erreichen. Es gibt aber auch umgekehrt viele Fälle, wo Trainer mit Verhaltensabbruch und eher „handfesteren“ Trainingsmethoden nichts bzw. erstaunlich wenig erreichen, und anschließend ein „heititei“ Training einen nachhaltigen Erfolg bringt, und zwar gerade auch bei wirklich gefährlichen Hunden.

    Leider sind die Dinge nicht immer so simpel, und mit Polemik ist niemandem gedient.

    Der Erfolg einer Trainingsmaßnahme hängt von vielen Faktoren ab, von der Kompetenz des Trainers, dem Engagement der Besitzer, den Vorerfahrungen und der Genetik des Hundes etc..

    Meiner Meinung nach gilt: je gestörter das Verhalten des Hundes, desto wichtige ist ein Trainieren und Belohnen von Alternativverhalten. Letztendlich müssen die Emotionen des Hundes verändert werden, um einen Trainingserfolg zu erzielen. Das bedeutet aber nicht, dass der Hund keine Grenzen gesetzt bekommt und das unerwünschtes Verhalten nicht abgebrochen werden darf.

    Etwas mehr Sachlichkeit täte der Diskussion um Methoden im Hundetraining ganz gut.

    Antworten
    • normen
      normen sagte:

      Hallo Tanja,
      Danke für deinen Kommentar.

      Es geht mir weniger um die Methode, als um die dogmastischen Aussagen derer, die ich anspreche.
      Wenn jemand behauptet, dass seine Vorgehensweise immer und 100 prozentig funktioniert, dann darf keiner seiner Kundenhunde als „untherapierbar“ im Tierheim landen.
      Das gilt für jeden, von „hart bis zart“.

      Was das Thema Sachlickeit angeht, finde ich es erstaunlich, dass sie hier immer wieder gerne eingefordert wird, auf der anderen Seite jedoch jegliche Form der sachlichen Auseinandersetzung gemieden und jedes Angebot in idese Richtung ignoriert wird.

      Viele Grüße!
      Normen

      Antworten
      • Tanja
        Tanja sagte:

        Ich kann vieles davon nachvollziehen. Allerdings ist es so, dass ich dann mitd er anderen Seite zu tun haben. Die Hunde, die ewig gehemmt „mal eine Ansage bekommen haben“ und deshalb zubeißen.

        Ich habe auch einen deprivierten Hund hier (und der kooperiert bestens, gemäß der Deprivation fällt er aber nach gefühlten tausend Mal jedes Mal wieder auf Level 1 zurück, weil irgendwas war. Und mit irgendwas meine ich irgendwas).

        Und genau deswegen werfens ich die Leute diese Sachen an den Kopf.
        Ich lese in vielen Foren mit udn wenn ich dann nachbohre, kommt meistens heraus, dass die Methoden/Werkzeuge nicht verstanden werden. Und zwar nicht nur die „Duzidu“, sondern auch viele andere.
        Ich hatte erst gestern eine Diskussion über das Clickern und da konnte nicht einmal unterschieden werden, was Markern ist oder ein bereits konditioniertes Verhalten als Verstärker zur nutzen – mit dem Ergebnis, dass der Clicker vom Hudn mit massiver Aufregung verbunden wurde und das Ding nicht mehr benutzt werden konnte. Vom Trainer so begleitet und auch angeraten…
        Da wundert es mich nicht, dass solche Dinge herauskommen.

        Und ja, ich halte fanatische Unterstellungen udn Utopien auch für schrecklich – ich bin oft der Buhmann in diesen Kreisen, weil ich sage, dass „immer positiv“ in der Realität nicht möglich ist und man sich dieses Ziel auch gar nicht setzen kann, sonstw ird es unrealistisch. Man muss sich den klaren Blick wahren, sonst sieht man Probleme verklärt und falsch.

        Allerdings ist es aber so, dass auch du dich in manchen Bereichen provokant und teils falsch vorstellst… Methoden nicht richtig darlegst. Zeigen & Benennen ist ein ganz wunderbares Werkzeug. Allerdings kein Allheilmittel und es gibt Stolperfallen.
        Wenn manche von einem Entspannungsignal erwarten, dass ihr Hund vom Berserker zum schlafenden Baby wird, dann frage ich mich, was schiefläuft.

        Aber ich erwarte von dir, wenn du so etwas kritisierst, so intelligent bist du, dass du das durchaus erkennst – wie die Werkzeuge funktionieren und warum – und was schiefläuft wenn es nicht der Fall ist.
        Ich lobe auch ins verhalten oder clickere hinein, ich habe noch nie einen Hund damit im Aggressionsverhalten bestärkt – der Hund zeigte es nicht öfter.

        Ich habe gerade einen Pflegling da… bei ihm wurde gedroht in einzuschläfern, wenn man ihn nicht sofort unterbringt. Warum? Ich habe keine Ahnung.

        Antworten
  32. Maja
    Maja sagte:

    Auch von mir ein dickes Lob und Danke für diesen tollen Blog! Bin schon lange süchtig ;)
    Es hilft doch wieder immer wieder, wenn man von HaititaitiWattebausch-Menschen verbal mehr als ein hartes „nein“ zu hören kriegt, wenn man seinem Hund mal grad sagt, was jetzt nicht geht…
    Man fühlt sich nicht mehr so allein… will heißen, sitze gerne mit im Boot! :D
    Weiter so Norman! Lg Maja

    Antworten
  33. Ute Heberer
    Ute Heberer sagte:

    Lieber Normen, ich wollte Dir meine heutige Konversation zum Thema nicht vorenthalten:

    Conversation started today
    02:18

    Sorry ich muss dich aus meinem Freundeskreis entfernen. Ist nicht böse gemeint, aber ich habe gesehen, dass du Cesar Millan gut findest. Das geht gar nicht. Wegen mir kann ja jeder seine Hunde erziehen wie er will, aber Hunde kaputt machen geht gar nicht. Ist für mich völlig inakzeptabel. Und das ist es nun mal was er tut. Das kann ich nicht tolerieren. Auf keinen Fall!!!

    Hier noch ein link, falls du was Gutes über ihn lesen magst.

    http://www.trainieren-statt-dominieren.de/artikel/der-hundefluesterer

    Bei dir bin ich bes. schockiert, dass du so eine mittelalterliche Art der Erziehung gut findest muss ich sagen. Sehr schade finde ich.
    Heute
    09:32
    Ute Heberer

    Kennst Du schon http://www.nomro.de? Normen ist ein guter Freund von mir, wir arbeiten oft zusammen. Das was er schreibt, haben wir beide meist gemeinsam erlebt. Les Dir ruhig die Reaktion auf das Posting – Wir räumen das schon weg – durch. Der Hund lebt nun bei uns.

    Träumt ihr nur weiter und verunglimpft Menschen, die ihren Kopf dafür herhalten, Eure Scherben aufzukehren. Hunde aus Südländern zu holen, ist vielleicht ehrenwert, hat aber nichts mit der deutschen Realität in den Tierheimen zu tun!

    Ich bekomme reihenweise Hunde, von TsD-Trainern bearbeitet, ins Tierheim, die euthanasiert werden sollen. REIHENWEISE! Erstaunlicherweise kommen so gut wie keine Hunde, die fair und sozial erzogen wurden . . . WARUM?

    Ich kann Dich nur einladen, ein paar Tage bei uns im Tierheim zu verbringen, und versuche einmal dabei, diese Hunde mit Leckerlis zu erziehen. . . Wir kriegen sie hin, ganz ohne Frage, und zwar durch faire und klare Erziehung! Und zwar relativ zeitnah und nachhaltig. Mittlerweile 22 Jahre mit großem Erfolg. Gerne mittelalterlich, es war nicht alles schlecht, was früher schon funktionierte!

    Geh mal Deine Freundesliste durch, sie wird sich stark reduzieren, wenn Du nach Deinen Maßstäben vorgehst und die Leute durcharbeitest Ich kenne viele Trainer davon, sie gehen bei uns hier ein uns aus, weil wir uns gut verstehen und die, die erfolgreich arbeiten, in der Arbeit alle sehr ähnlich sind Es wäre Dir zu raten, statt draufzudreschen auf die Menschen vor lauter Gutmenschtum, offen zu bleiben und Menschen zu beurteilen, die man persönlich kennt und in ihrer Arbeit gesehen hat.

    Du schreist unreflektiert das heraus, was andere Dir vorkauen. Schade eigentlich. Übrigens habe ich Cesar schon persönlich arbeiten sehen, es gibt wenige Menschen, die ein besseres Gefühl und empathischer mit Hunden arbeiten als er. . . .

    Vielen Dank für die Möglichkeit, meinem Zorn auf diese Weise einmal Luft zu verschaffen. Falls Du echtes Interesse hast, gehe ich mit Dir gerne ganze Listen von Hunden durch, wie sie bei uns ankamen, wie mit ihnen gearbeitet wurde, wie sie danach waren und wie sie heute sind. Diese Zeit nehme ich mir gerne, denn auch ich rette gerne verlorene Seelen . . .

    Liebe Grüße aus der realen Welt

    Ute

    Ach, und noch was: diesen Link haben schon mehrere Personen versucht, bei TsD zu posten. Es wurde immer sofort gelöscht. Manche Mitglieder könnten ja anfangen, nachzudenken . . .

    http://nomro.de/wir-raumen-das-schon-weg/

    Antworten
      • Ute Heberer
        Ute Heberer sagte:

        Und das war die Antwort darauf:
        Ach du Scheisse! Was bist du denn für eine Nullnummer! Bin extrem enttäuscht. Aber das ist normal im TS, lauter Dummlaberer. So wie du.
        18:01
        Solch einen geistigen Dünnschiss habe ich lange nicht mehr gelesen. Aber ebenfalls Danke, dann kann ich der Welt mitteilen, was die Ute Heberer doch für ne Dumpfbacke ist! Du hast mir die Augen geöffnet. Hatte doch tatsächlich was von dir gehalten. Aber dein IQ scheint ja wirklich unterirdisch zu sein. Ich bin echt froh das jetzt zu wissen. Du bist echt das Allerletzte, vor allem weil du dir auch noch einbildest toll zu sein.

        Antworten
          • Ute Heberer
            Ute Heberer sagte:

            Ups, was ist denn das, geistige Umnachtung, Umerziehung, punktuelle Amnesie?
            Zufällig habe ich von der gleichen Dame Zitat bei FB gefunden:
            30. Mai um 20:13
            CT: Wegen Gewalt oder so. Aber das ist halt das Problem, die Leute können nicht unterscheiden. Manches sieht für Laien hat manchmal unschön aus, wenn man Grenzen setzt oder ein bestimmtes Verhalten nicht duldet. So gesehen übe ich auch Gewalt aus auf meine Hunde. Gerade die ängstlichen oder die nix kannten die ich hier hatte, mussten am Anfang schon durch einigen Stress durch, dass sah schon schlimm aus. Also wenn sie am 1. Tag noch nicht laufen wollten oder die Treppen nicht oder so. Aber ich weiss halt was ich will, was sie lernen MÜSSEN und da muss halt auch mal Stress sein. Alles diese Hunde haben sich gut entwickelt.

  34. Michèle Götz
    Michèle Götz sagte:

    Man kann manche Halter schon verstehen, warum sie mit ihren auffälligen Hunden keine Hilfe aufsuchen. Ironie an – ES KANN JA NUR NOCH SCHLIMMER WERDEN – Ironie aus.

    Liebe Ute, lieber Normen,
    lasst Euch nicht unterkriegen, ihr seid auf dem richtigen Weg.

    Michèle

    Antworten
  35. Sami
    Sami sagte:

    Du hast das so toll beschrieben. Echt klasse. In meiner Hundeschule ging auch vieles über positive Bestätigung und über konsequentes Verhalten. Keine Gewalt aber Konsequenz. Und die ganzen „Tierschützer“ haben eh keine Ahnung um was es geht. ICH weiß es. In manchen Foren könnte man kotzen was die Theoretiker so von sich geben. Die haben noch nie ein Tierheim von innen gesehen, wissen aber über alles bescheid. Die haben noch nie gesehen wenn gequälte und vernachlässigte Tiere abgegeben werden. Wenn sie solche Bilder sehen würden, würden sie zusammen brechen. Kaninchen die mit Marden befallen sind, Katzen und Hunde mit langem Fell das so verfillzt ist das man sie kaum scheren kann, Abgemagerte Tiere die man peppeln muß. Katzenbabys deren Augen total verklebt sind, wo man den Rotz ganz vorsichtig lösen muß und einem dann, wenn die Augen offen sind, der Eiter entgegenspritzt kommt etc. Die in den Netzwerken sind alle Pseudo Tierschützer. Ich bin halt mal dagegen weil jeder dagegen ist ohne zu wissen über was es überhaupt geht.

    Antworten
  36. Monika
    Monika sagte:

    Die Selbsternanten und das sind viele! Kurieren die Hunde vor der Euthanasie mit Handauflegen! Je mehr man weiss je mehr weiss man was man nicht weiss !!!!!!

    Antworten
  37. Tanja
    Tanja sagte:

    Das Problem. Genau solche „Artikel“/Blogeinträge lese ich von der „Gegenseite“. Dann werden die als Wahrheitgral angepriesen… von daher. Ich weiß, du hast mich als Dogmatiker bezeichnet (auch wennich wirklich versucht habe, sachlich einige deiner Aussagen zu widerlegen), dennoch lese ich dein Blog nicht, um etwas daran auszusetzen oder nach Aussagen zu suchen, die ich auseinandernehmen könnte – nein, ich lerne hervorragend dabei, wo viele Herangehensweisen scheitern. Ich tausche mich gerne aus. Ich bin zwar immer noch der Meinung (immerhin gehörte ich mal zu „deine Fraktion“), dass ich Aversivreize nicht nötig habe, allerdings geht das nur mit fortwährender Selbstreflexion.

    Meiner Erfahrung nach steigen die Aversivmethoden, je mehr Hunde man betreut.

    Zeigen & Benennen funktioniert prima, allerdings wird es schwierig, wenn ich einen Hund habe, der leinenaggressiv ist und Distanzvergrößerung wünscht und dann einen Hund, der leinenaggresiv ist, weil er frustriert ist und damit Annäherung möchte.
    Gehe ich mit beiden gleichzeitig, kann ich zwar beide mit Zeigen & Benennen bedienen (sie machen es ja von selbst), aber ich kann kein sinnvolles Ersatzverhalten verlangen bzw. wirke auf einen der beiden strafend, weil ich das Gegenteil von dem tue, was er wünscht. Mittlerweile bin ich dahingehend im Training so fortegschritten, dass beiden absitzen können und den Hund vorbeiziehen lassen.

    Jetzt habe ich noch einen Pflegling her, dem Leinenbegegnungen eigentlich egal sind. Spiele ich nun „Zeigen & Benennen“ hat er Zeit, über den anderen Hund nachzudenken und passt sein Verhalten auch gern mal an…

    Das Ende vom Lied ist: Ich weiche, wie am Anfang großflächig allen Hunden aus, damit ich nicht in die Situation komme. Ich könnte natürlich nun alle drei deckeln, was beim reaktiven und tatsächlich deprivierten Hund zu schmerzhafen Übersprungshandlungen führt.
    Ich komme also gar nicht weiter, momentan. Also betreibe ich Zeitmanagement oder organisiere Mitgassigeher.

    Umso mehr Hunde, umso weniger kannich bedürfnbisorientiert mit dem Hund arbeiten. Ah ja, die Mehrheir der Hunde momentan im Haushalt waren oder sind bissig. Ich muss die nicht alphawerfen, aber ich lasse mich auch nicht beißen. Passiert es aber doch, bleibe ich tatsächlich ruhig. Denn da ich nicht nur ein Mal gebissen wurde, weiß ich, ich kann jetzt auch Aversivreize setzen, der Hund bohrt seine Zähne dafür noch mehr ins Fleisch.

    Bissiger Hund 1 – nicht mehr bissig, kann auch von Fremden soweit angefasst werden. Fühlt er sich bedrängt, versucht er wegzugehen, geht das nicht, knurrt er lange (das habe ich sogar mit einem Keep Going Signal willentlich trainiert)…

    Bissiger Hund 2 – kann zumindest ein bisschen angefasst werden, mit Ankündigung meinerseits vorher.

    Ich weiß einfach nicht, was ein Strafreiz dabei bringen sollte. Lernt der Hund dann anständig zu deeskalieren, bevor er (gehemmt) zubeißt?

    Antworten
    • Elisabeth
      Elisabeth sagte:

      Um darauf zu antworten sollte man einen Aversiven Reiz mal definieren

      Quelle: http://lexikon.stangl.eu/5629/aversiver-reiz/

      Beim einem aversiven Reiz oder eversiven Stimulus im Sinne der Lernpsychologie handelt es sich um einen negativen Stimulus, bei dem eine Vermeidungsreaktion ausgelöst wird. Häufig erfolgt in der Erziehung Bestrafung durch aversive Reize: In dieser Form des Lernens folgt dem Verhalten ein unangenehmes Ereignis (Bestrafung). Ein Kind bekommt etwa auf Grund seines schlechten Benehmens gegenüber seinem Bruder ein Fernsehverbot. Es kommt also zum Entzug eines positiven Reizes. Bei zu aversiver Bestrafung kann es zu einer klassischer Konditionierung kommen, so dass z.B. der Lehrer oder ein Elternteil zu einem CS wird, der negative Emotionen auslöst. Solche Nebenwirkungen sollten bei Bestrafung daher vermieden werden.

      Und jetzt kommt finde ich der wichtigste Satz :

      Entscheidend für die Wirkung von Bestrafung ist u.a., daß ein Alternativverhalten zur Verfügung steht, das belohnt wird.

      So lernt nicht nur der Hund sonder auch der Mensch…
      Schlechtes Verhalten = unangenehm
      gutes Verhalten = angenehm

      Und jedes Lebewesen wählt doch lieber das angenehme ?

      Antworten
      • Tanja
        Tanja sagte:

        Es kann dazu kommen, dass der Hund in diesem Prozess lernt, die Strafe auszuhalten, um die Belohnung zu kommen. Dieses Mischen ist wirklich so ziemlich das Schlimmste. Wenn man straft, dann bleibt man bein strafen (ob nun über positive oder negative Strafe). Danach herumzubelohnen ist nicht.

        Die Belohnung hebe ich mir dann doch lieber auf.

        Antworten
  38. Elisabeth
    Elisabeth sagte:

    Und warum bringst du eigentlich dein Bissiger Hund 1 in Situationen wo er sich bedrängt fühlen muss?
    Mein Hund muss nicht von jedem betatscht werden können, genauso wenig wie ich oder meine Kinder.Es ist doch meine Aufgabe ihn davor zu Schützen? Das darf mein Hund selbst entscheiden von wem er gestreichelt werden möchte…

    Antworten
    • normen
      normen sagte:

      Gegenfrage: Warum bringst Du Deinen Kindern bei, andere Kinder zu tolerieren und nicht einfach zu verprügeln, wenn die ihnen zu nahe kommen? Es ist doch Deine Aufgabe, Deine Kinder vor anderen Kindern zu schützen, die ihnen vielleicht im Weg stehen oder es wagen, einfach angerannt zu kommen?

      Im echten Leben, liebe Elisabeth, gibt es sie, diese dummen Zufälle. Dann kommt plötzlich das Kind um die Ecke gerannt, vielleicht ja deines. In diesem Moment wirst Du froh sein, dass ich solche Situationen vorher mit dem bissigen Hund geübt habe. Nicht Ohne Grund, sondern zum Schutz Deines Kindes und zum Schutz anderer.

      Antworten
      • Elisabeth
        Elisabeth sagte:

        @ Normen , Ich bin da deiner Meinung…

        Meine Frage war auch an Tanja gestellt..
        Zuerst erzählt sie das sie fast jede Situation weiträumig umschifft – und im letzten erzählt sie stolz das Hund 1 sich sogar von Fremden angreifen lässt, und wenn er nicht zurückziehen kann, durch knurren siganlisieren muss das ihm das unangenehm ist..In solche Situation bringe nicht mal meinen Nichtbissigen Hund…da breche ich doch schon vorher ab..

        So wie mein 3 jähriger Lernen muss(te) das dem kleinen Bruder und oder anderen Kindern eins mit der Schaufel überzubraten keine gute Idee ist, und es Konsiquenzen nach sich zieht (nein , er wird nicht geschlagen), und ihm andere möglichkeiten der Konfliktlösung gezeigt werden, muss der Hund doch auch lernen das andere Hunde, Menschen usw. fressen auch Tabu ist, und beides kann doch weder Kind noch Hund lernen, wenn sie von anderen ferngehalten werden..

        Antworten
        • Tanja
          Tanja sagte:

          Weils um die Situationen geht, die Normen erwähnt! Weil ich nicht alles abriegen und überwachen kann. Weil dann mal die Hand schneller am Hund ist, als ich die Hand des Fremden davon wegnehmen kann. Weil mein Hund ja sooooooo süüüüß aussieht.

          Ich achte normalerweise drauf, aber ich BIN stolz darauf, dass er angefasst werden kann, ohne den Leuten in der Hand zu hängen, wie noch vor einem Jahr. Übrigens gewaltfrei und so.

          Und da kann ich langsam verstehen, warum Normen diese Einstellung „uns“ gegenüber hat! Weil die Utopie der Wattebauschwerfer in der Lebenwirklichkeit nicht immer einzurichten ist.

          Ich nutze meinen Hunden gegenüber auch kein „Nein“. Beim Pflegling musste ich das die ersten Tage aber tun, der kannte nämlich kein positiv verstärkend aufgebautes Abbruchsignal. Ich musste ihn mit der Tür wegschieben, weil er sich wie ein nasser Sack davor breitgemacht hat und sich nicht einmal mit Wurst weglocken ließ. Ich muss ja dann doch irgendwann durch die Tür.
          und genau dann bricht das System zusammen. Markertrainuing ist toll, gewaltfrei ist toll, aber damite s funktioniert, müssen die Werkzeuge bereits auftrainiert sein.

          Antworten
  39. APunkt
    APunkt sagte:

    Hallo,

    bei dem Wort „Fluoxetin“ musste ich erstmal eine Pause machen. Und ich fasse es immer noch nicht.
    „Kann u.U. enthemmend wirken“. Ach was …ach nee…sowas aber auch! Eigentlich hätte sie dem Tier auch weißes Pulver zum Schnüffeln geben können.
    Wie kann es sein, dass ein Veterinärmediziner für den Menschen entwickelte und völlig zu Recht umstrittene Psychopharmaka verschreiben darf? Der worst case ist, dass ein kontraindizierter Wirkstoff zum Einsatz kommt. Wie in diesem Fall.
    LG

    Antworten

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